Überfälliger Rückzug von BASF bei der Gentech-Kartoffel

Der Rückzug von BASF bei den Zulassungsanträgen für Gentech-Kartoffeln war längst überfällig. Dass BASF nun nach eigenem Bekunden seine Zulassungsanträge für die Gentech-Kartoffeln Fortuna, Amadea und Modena beerdigt, ist nur konsequent und richtig. Gentech-Kartoffeln wären in Europa zum Ladenhüter geworden.

30.01.13 –

Zum Rückzug von Zulassungsanträgen für gentechnisch veränderte Kartoffelsorten durch die BASF erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik:

Der Rückzug von BASF bei den Zulassungsanträgen für Gentech-Kartoffeln war längst überfällig. Dass BASF nun nach eigenem Bekunden seine Zulassungsanträge für die Gentech-Kartoffeln Fortuna, Amadea und Modena beerdigt, ist nur konsequent und richtig. Gentech-Kartoffeln wären in Europa zum Ladenhüter geworden, weil die große Mehrheit der Verbraucherinnen und Verbraucher aus guten Gründen gentechnische Veränderungen in der Landwirtschaft ablehnt. Auch andere Gentechnikfirmen sollten dem Beispiel von BASF folgen und nicht Millionen Euro für Gentechnikprojekte verschleudern, die niemand braucht.

Deshalb sind auch die von BASF angeführten Unwägbarkeiten beim europäischen Zulassungsprozess nur vorgeschoben. Gentechnik hat in Europa keine Zukunft. Erfahrungen der letzten 20 Jahre haben deutlich gezeigt, dass diese Risikotechnologie nicht beherrschbar ist. Angefangen von massiven Steigerungen beim Pestizideinsatz durch „Superunkräuter“ oder resistente Insekten, über synthetische Antibiotikaresistenz-Gene in Fluss-Bakterien bis hin zu den peinlichen Verwechslungen von zugelassenen und nicht zugelassenen Gen-Kartoffelsorten in BASF-Laboren. Die Verbraucherinnen und Verbraucher  haben ihre Entscheidung längst getroffen, der Markt für Bio-Lebensmittel und Produkte aus gentechnikfreier Erzeugung wächst seit Jahren.

Die Entscheidung der BASF ist peinlich für die Bundesregierung, die sich noch vor wenigen Tagen brav hinter die Gentech-Kartoffelsorte „Amflora“ des Konzerns gestellt hatte. Statt weiter auf das Auslaufmodell Gentechnik zu setzen, müssen sich Ilse Aigner und Kanzlerin Merkel national und auf EU-Ebene endlich der dringend notwendigen Verbesserung der Zulassungsverfahren für Gen-Pflanzen stellen.  Noch immer werden bei der Zulassungsprüfung von gentechnisch veränderten Pflanzen z. B. keine Langzeit-Fütterungsstudien durchgeführt. Wie wichtig eine sorgfältige Risikobewertung wäre, hat die erste Lebenszeit-Füttungsstudie von Prof. Séralini von der Universität Caen im Herbst 2012 gezeigt, die Hinweise auf massive Gesundheitsschäden durch den Verzehr von Gentech-Mais ergab.

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Agrogentechnik | Pressemitteilungen

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