Genmais: Zulassung trotz möglicher Krebsgefahr?

In einem Brüsseler Hinterzimmergremium hat die Bundesregierung durch erneute Stimmenthaltung die Zulassungsverlängerung für den Monsanto-Genmais NK603 als Lebens- und Futtermittel mit auf den Weg gebracht. Dadurch werden wir alle zu Versuchskaninchen in einem hochriskanten Langzeitexperiment. Dieser Genmais steht im Verdacht, bei Menschen und Tieren das Krebsrisiko zu erhöhen. Die Bundesregierung, die noch 2012 den Bedarf einer Langzeit-Studie betonte, hätte entschieden gegen die Zulassungsverlängerung aktiv werden müssen. topagrar: Mitgliedstaaten uneins über Zulassung für transgenen Mais 

24.06.14 –

Im Ständigen Ausschuss für die Lebensmittelkette und Tiergesundheit der EU in Brüssel hat die Bundesregierung durch erneute Stimmenthaltung die Zulassungsverlängerung für den Monsanto-Genmais NK603 als Lebens- und Futtermittel mit auf den Weg gebracht. Dadurch werden wir alle zu Versuchskaninchen in einem hochriskanten Langzeitexperiment. Der Monsanto-Genmais NK603 steht im Verdacht, bei Menschen und Tieren das Krebsrisiko zu erhöhen. Die Bundesregierung, die noch 2012 den Bedarf einer Langzeit-Studie betonte, hätte entschieden gegen die Zulassungsverlängerung aktiv werden müssen. Stattdessen hat sie durch ihre Enthaltung auch diesem besonders riskanten Genmais Tür und Tor geöffnet.

NK603-Genmais darf nicht auf dem Markt bleiben, solange nicht jegliche Zweifel an seiner gesundheitlichen Unbedenklichkeit ausgeräumt sind. Eine Langzeit-Fütterungsstudie hatte 2012 eine erhöhte Tumorrate an Ratten dokumentiert. Die von der EU-Kommission angekündigte Überprüfung der Ergebnisse hat noch nicht einmal begonnen. Das Vorsorgeprinzip gebietet es, die Ergebnisse einer neuen Langzeit-Studie abzuwarten und bis dahin keine Zulassung zu erteilen – alles andere ist schlicht verantwortungslos.

Der Genmais NK603 ist ein weiterer Beleg für die lückenhaften Gentechnik-Zulassungsverfahren. Erst im April hatte der Bundesrat die seit Jahren überfällige Ergänzung der Risikobewertung insbesondere um Studien zu Langzeit-Effekten eingefordert. Statt diese Forderung aktiv aufzugreifen, macht die Bundesregierung erneut einer riskanten Gentech-Pflanze den Weg frei. Sie muss jetzt die letzte Chance nutzen, die Fehlentscheidung zu korrigieren und diesen hochriskanten Genmais im EU-Berufungsausschuss Ende Juli stoppen.

topagrar: Mitgliedstaaten uneins über Zulassung für transgenen Mais

Kategorie

Agrogentechnik