Ökologie und Landwirtschaft – (k)ein Widerspruch?(!)

Großes Interesse und rege Diskussion bei Harald Ebners Vortrag „Ökologie und Landwirtschaft – (k)ein Widerspruch?(!)“ in Nehren. Er stellte grüne Ansätze für eine naturverträgliche und nachhaltige Landwirtschaft vor. Die sei keine Idee fachfremder „Naturromantiker“ und „Gutmenschen“, die andere beim Fleischkonsum bevormunden wollten, sondern eine Selbstverständlichkeit und Herausforderung für die Zukunft.

31.07.13 –

Großes Interesse und reger Diskussionsbedarf herrschte beim Vortrag von Harald Ebner, Mitglied des Agrarausschusses und Sprecher der Bundestagsfraktion für Agrogentechnik in Nehren. Unter dem Titel „Ökologie und Landwirtschaft – (k)ein Widerspruch?(!)“, stellte der Abgeordnete grüne Ansätze für eine naturverträgliche und nachhaltige Landwirtschaft vor. Denn diese sei keine Idee fachfremder „Naturromantiker“ und „Gutmenschen“, die andere beim Fleischkonsum bevormunden wollten, sondern eine Selbstverständlichkeit und Herausforderung für die Zukunft. Der Grüne zeigte anhand von Beispielen auf, wie  das industrielle schwarz-gelbe Agrarmodell die Lebensgrundlagen von Mensch und Natur zerstöre. Ein „Weiter so“ sei angesichts von Klimawandel, Artensterben, Gewässerverschmutzung und dem Existenzkampf der bäuerlichen Landwirtschaft weder ökologisch noch ökonomisch verantwortbar, so der Abgeordnete.

Unter den Gästen wurde der verbreitete Hang der Verbraucher zu möglichst billigen Lebensmitteln heftig diskutiert. Der anhaltende Preisdruck auf landwirtschaftliche Produkte zwinge immer mehr kleinere Landwirtschaftsbetriebe zur Aufgabe. Ebner fordert deshalb ein Umdenken in der Agrarpolitik: Anstatt Billigproduktion und Export über industrielle Großbetriebe und Riesenmastanlagen zu subventionieren, müssten besondere gesellschaftliche Leistungen wie die Pflege ökologisch wertvoller Kulturlandschaften, die Sicherung von Arbeitsplätzen oder Maßnahmen für den Klimaschutz gefördert werden. Nur so könne die gesellschaftliche Akzeptanz für die Agrarzahlungen erhalten werden.

Ebner kritisierte die Bundesregierung und den Bauernverband dafür, eine ökologischere Agrarpolitik und eine sozial gerechtere Verteilung der Agrarzahlungen in Brüssel vehement bekämpft zu haben. Dazu habe Merkel massiven Kürzungen bei der zweiten Säule für Deutschland zugestimmt und damit den ländlichen Raum, den Ökolandbau und Agrarumweltmaßnahmen ans Messer geliefert. Schwarz-Gelb ignoriere auch Gefahren durch Pestizide u.a. für Bienen und halte der Agrogentechnik Hintertüren offen. Der Grüne Agrarexperte forderte die Erschwerung im Baurecht für Riesenställe, Maßnahmen gegen den Antibiotikamissbrauch, ein Pestizidreduktionsprogramm sowie den Ausbau und die Stärkung des Ökolandbaus.

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