Mit Dr. Ophelia Nick auf dem Hof Reber

Beim politischen Hof-Gespräch bei Landwirt Michael Reber in Gailenkirchen bei Schwäbisch Hall tauschten sich Landwirte der Region mit der parlamentarischen Staatssekretärin beim BMEL Dr. Ophelia Nick, MdB und mir über dringende Handlungserfordernisse innerhalb der Land- und Ernährungswirtschaft in krisenhaften Zeiten aus.

Der grausame Krieg in der Ukraine wirkt sich auf die globale Ernährungsversorgung aus. Auch unsere Bäuerinnen und Bauern sind stark betroffen. Zeitgleich befinden wir uns mitten einer Klima- und Biodiversitätskrise – es hungern weltweit Menschen wegen Dürren. Die Hilfe der internationalen Gemeinschaft ist in vielen Regionen gefragt.

Diese komplexen Themen zusammendenken und gemeinsam diskutieren, war Ziel des Austausches auf dem Hof von Manuela und Michael Reber am Sonntagnachmittag.

Die derzeitige Diskussion einiger in Stammtischmanier wird dieser Komplexität keinesfalls gerecht. Kurzfristig muss Hilfe für Bauern und Bäuerinnen her, waren sich alle einig. Doch langfristig darf gerade vor dem Eindruck der aktuellen globalen Ereignisse nicht vom Kurs „Klima- und Biodiversitätsschutz“ abgerückt werden, sonst sägen wir uns den Ast ab, auf dem wir sitzen. „Produktion hoch, Klima- und Artenschutz runter“ – die alten Debatten und gescheiterten Konzepte dürfen nicht wieder salon- und schon gar nicht als zukunftsfähig bezeichnet werden.

60 Prozent unserer deutschen Getreideernete landen im Futtertrog, die EU importiert jährlich 50 Mio. Tonnen Soja und 40 bis 60 Prozent unserer Lebensmittel werden zu Abfällen. Ein „Weiter so“ führt uns in die Sackgasse.

Der richtige Weg, um auch die Landwirtschaft krisensicherer zu machen, ist der hin zu mehr regionaler Wertschöpfung, Energieautarkie, Reduzierung teurer Produktionsmittel wie Dünger, Pflanzenschutzmittel und fossile Treibstoffe.

Mit der Farm-to-Fark-Strategie der EU sind uns hierfür gute Instrumente in die Hand gegeben. Die Bundesregierung hat sich auf den Weg gemacht, sie umzusetzen.

Um gesunden Boden und Biodiversität als Grundvoraussetzungen für landwirtschaftliche Produktion zu erhalten, braucht es mehr Forschung, neue Inhalte in der Ausbildung und effiziente Förderprogramme, waren sich die Gesprächsteilnehmenden einig. Sie wünschen sich funktionierende Praktikernetzwerke im engen Austausch mit Politik und Ministerien und gaben diese Anliegen der parlamentarischen Staatssekretärin mit.

Die Bundesregierung wird unsere Landwirte mit 120 Mio Euro unterstützen, das sind 60 Mio mehr angesichts des Ukraine-Krieges. Langfristig bleiben wir auf Kurs in Richtung Erhaltung der Lebens- und Produktionsgrundlagen, Unabhängigkeit in Energieversorgung und Nahrungsmittelerzeugung und machen damit die Existenz unserer Landwirte krisensicherer.

 

 

 



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