Vor-Ort-Besuch beim Obsthof Böhringer

Klimakrise und Energiekosten belasten auch die Obstbauern in unserer Region. Gemeinsam mit meiner grünen Landtagskollegin Catherine Kern habe ich den Obstbauernhof von Günter Böhringer in Untersteinbach bei Pfedelbach besucht, um mit ihm über die aktuellen Sorgen und Herausforderungen der Obstbauern zu sprechen. Böhringer führt den Familienbetrieb seit inzwischen gut 30 Jahren.

Der engagierte Obstbauer erläuterte uns, welchen Beitrag kleinstrukturierte Betriebe zur regionalen Versorgung mit guten Lebensmitteln leisten, aber auch zum Erhalt von Kulturlandschaft und Artenvielfalt. Ihn und viele seiner Kollegen treibt die Frage um, wie sie den Anforderungen des Artenschutzes gerecht werden und dabei auskömmlich wirtschaften können. Zur Sprache kamen Themen, wie die Züchtung neuer Sorten, die gegen Schorf oder andere Schaderreger widerstandsfähig sind, die Ausbringung von Pestiziden und Maßnahmen zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit. Im Besonderen belasten den Obstbauer, neben anhaltender Hitze und Trockenheit, aber die stark gestiegenen Kosten. Hohe Preise für Betriebsmittel wie Diesel, Pflanzenschutzmittel und insbesondere Energie, bereiten ihm Kopfschmerzen. Denn das empfindliche Obst kann nur gut gekühlt gelagert werden. Vor allem das drängende Thema Energiekosten für die Lagerung von regionalen Lebensmitteln nehmen wir mit, um es in die Diskussion um mögliche Förderungen einzubringen.                

Zunehmend brisanter wird auch die Verfügbarkeit von Wasser, wie dieser erneute Hitzesommer eindrücklich zeigt. Auch auf dem Hof von Günther Böhringer wäre ohne regelmäßige Bewässerung aus seinem Brunnen wohl kaum etwas zur Ernte gekommen. Wir werden beim Thema Wasser dringend umsteuern und umdenken müssen: statt Überschusswasser wie bisher schnell bachabwärts loszuwerden, müssen wir künftig alles dafür tun, um Wasser in der Natur zu halten: Also mehr Renaturierung, mehr klimaresiliente Mischwälder, weniger Flächen drainieren, aber auch Zisternen müssen gebaut werden, wo viel Oberflächenwasser durch Versiegelung entsteht. Und wir müssen mehr tun für gesunde Gewässer. Ein Umdenken ist an vielen Stellen wichtig, auch in der Landwirtschaft, z.B. durch Tröpfchenbewässerung statt Flächenberegnung und eigene Wasserrückhaltung. Mit der Nationalen Wasserstrategie setzt die Bundesregierung hier wichtige Leitplanken.



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