#Weltwassertag 2023

Austausch mit dem Fischereiverein Kirchberg zum ökologischen Zustand der Jagst


Mehr als sieben Jahre nach der Umweltkatastrophe infolge des Mühlenbrands ist der ökologische Zustand der einstmals in dieser Hinsicht so hochwertigen Jagst nach Aussagen des Fischereivereins immer noch schlecht und besorgniserregend. Trotz eines Aktionsprogramms des Landes u.a. zur Durchgängigkeit und  weiterer Bemühungen um eine Renaturierung der Jagst hat sich die Fischfauna nicht positiv entwickelt. Das Artenspektrum ist extrem eingeschränkt und meilenweit von der einstigen Qualität entfernt. Es gibt nur wenige Fischarten, das gesamte ökologische Spektrum ist einseitig und verschoben. Die bis vor der Katastrophe typischen Fischarten fehlen weiterhin.
Die Trockensommer machen dem Fluss zusätzlich zu schaffen.
 

Laut Vize-Vereinsvorsitzender Michael Posovczky stauen einige Wasserkraftwerksbetreiber in Trockenzeiten die Jagst auf, um das Wasser schwallartig abzulassen. Beim Aufstau fällt der Fluss aber kurzzeitig weitgehend trocken und die Fische sterben in der Sommerhitze. Das ist zu Recht verboten und die Fischer erwarten richtigerweise die Durchsetzung dieses Rechts. Zusätzliche Probleme hat die Jagst durch eine starke Nährstoffbelastung, die deutlich im überall starken Algenwachstum sichtbar wird.

Das alles zeigt: Wir brauchen weitere Schritte für mehr Naturnähe und konkrete Strukturverbesserungen an der Jagst, um Lebensräume für verschwundene Arten wieder herzustellen. Nötig sind auch Maßnahmen, welche die Einhaltung des Wasserrechts (EU-Wasserrahmenrichtlinie) gerade in Trockenperioden sicherstellen und Schadstoffeinträge reduzieren, etwa durch Optimierung von Regenüberlaufbecken und größere Gewässerabstände in der Landwirtschaft. Dafür werde ich mich auf Bundes- und Landesebene einsetzen. 

Vielen Dank an den Fischereiverein Kirchberg für das interessante Gespräch und sein Engagement für eine fischreiche und naturnahe Jagst!



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