BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Harald Ebner, MdB

Förderung von Monsanto vorerst abgesagt

Es ist eine gute Nachricht, dass die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) die Brisanz des Antrages erkannt zu haben scheint und sich zumindest vorerst von der Förderung des Monsanto-Konzerns zurückzieht. Offenbar haben der Protest und kritische Nachfragen von uns Grünen und Nichtregierungsorganisationen in Deutschland, Großbritannien und Serbien gewirkt.

28.01.13 –

Zur vorläufigen Absage der Förderung des Monsanto-Konzerns durch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik:

Es ist eine gute Nachricht, dass die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) die Brisanz des Antrages erkannt zu haben scheint und sich zumindest vorerst von der Förderung des Monsanto-Konzerns zurückzieht. Offenbar haben der Protest und kritische Nachfragen von uns Grünen und Nichtregierungsorganisationen in Deutschland, Großbritannien und Serbien gewirkt. Es gibt heute wie auch morgen keinen einleuchtenden Grund, mit öffentlichen Geldern milliardenschwere Konzerne zu unterstützen. Eine vorläufige Absage bedeutet leider nur eine Verschiebung einer endgültigen Entscheidung - hinter unbequeme Wahltermine? - und reicht deshalb nicht aus! Notwendig ist eine endgültige Entscheidung der EBRD gegen die Garantien oder andere Finanzhilfen für Monsanto. Denn leider gilt auch bei Monsanto der Grundsatz „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ und so sucht der Konzern bereits neue Wege, um an Millionenförderungen zu gelangen.

Statt Weltkonzerne und Saatgutoligopolisten zu unterstützen, sollten in Osteuropa mit den Mitteln der EBRD Zusammenschlüsse kleinerer Produzenten in Agrargenossenschaften und Kooperativen sowie Schulungen für eine Umstellung auf Ökolandbau gefördert werden. Die von Monsanto behauptete Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität durch ihr Saatgut ist eine Irreführung und Täuschung der Öffentlichkeit unter dem Deckmantel der Sicherung der Welternährung. Denn wirklich unabhängige Studien, die höhere Erträge durch Gentech-Pflanzen belegen, gibt es bis heute nicht. In Nord- und Südamerika sind im Zusammenhang mit dem Anbau der Gentech-Pflanzen die ausgebrachten Mengen von Pestiziden dagegen nachweislich erheblich gestiegen – mit verheerenden Folgen für Menschen, Umwelt und die Bodenfruchtbarkeit. Wie bisherige Erfahrungen aus anderen Weltregionen zeigen, verschwinden zudem viele traditionelle Sorten, wenn wenige große Unternehmen die Saatgutmärkte beherrschen. Ohne einen großen Genpool wird aber die Bewältigung der Folgen des Klimawandels durch Züchtung neuer Sorten massiv erschwert.

Kategorie

Agrogentechnik

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