BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Harald Ebner, MdB

Parlamentarische Fragen, Anfragen und Anträge

Das Parlamentarische Fragerecht dient der parlamentarischen Kontrolle der Bundesregierung. Es gibt Große und Kleine Anfragen, die von einer Fraktion oder von mindestens 5 Prozent der Mitglieder des Bundestages eingebracht werden können. Außerdem kann jede/r einzelne Abgeordnete schriftliche und mündliche Einzelfragen stellen, die von der Regierung relativ kurzfristig beantwortet werden müssen. Hier finden Ihr meine Fragen und Anfragen mit den Antworten der Bundesregierung sowie aktuelle Anträge, die ich initiiert und mitgezeichnet habe.

Schriftliche Frage an die Bundesregierung

De-Regulierungspläne bei Neuer Gentechnik in Brüssel

Die Antwort auf meine Frage zeigt: Der Grundsatz "Wissen, was drin ist" soll nach dem Willen der Bundesregierung beim Thema neue Gentechnik nicht mehr gelten. Dass Verbraucherschutz hier mit anderen Interessen von Forschung und Unternehmen "abgewogen" werden soll, heißt im Klartext: Die Bundesregierung will eine Zustimmung zu den Deregulierungsplänen in Brüssel auch dann nicht ausschließen, wenn Produkte aus neuen Gentechnikverfahren künftig weder gekennzeichnet noch rückverfolgbar sein werden. Anders als die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, die eine verpflichtende Kennzeichnung neuer genomischer Techniken entlang der Wertschöpfungskette fordert, hält die Bundesregierung die Wahlfreiheit von Millionen Menschen offenbar für vernachlässigbar und lässt die gentechnikfreie Landwirtschaft im Stich. Ich erwarte von der SPD, dass sie diesem Kurs klar widerspricht - Transparenz und Wahlfreiheit müssen auch bei der neuen Gentechnik gelten! Die Versprechen zum Verbraucherschutz im Koalitionsvertrag sind sonst nichts als leere Worte.

Schriftliche Frage zur Positionierung der Bundesregierung

EU-Taxonomie Atomkraft

Keine Antwort ist auch eine Antwort!

Wir werden die europäischen Vorstöße von Wirtschaftsministerin Katharina Reiche weiter sehr genau beobachten.

Antrag: Sicherheit stärken - russische Atomgeschäfte in der Brennelementefabrik Lingen unterbinden

Überalterte Reaktoren mit bekannten Sicherheitsmängeln wie die im belgischen Tihange in der Nähe von Aachen werden mit Brennelementen aus Lingen beliefert. Das Joint-Venture zwischen dem französischen Betreiber ANF und der Rosatom-Tochter TVEL würde dieses Problem einerseits noch verschärfen und andererseits gänzlich neue Sicherheitsrisiken für Deutschland schaffen. Abnehmer für die neuen hexagonalen Spezialanfertigungen könnten WWER-Reaktoren in Ländern in ganz Mittelund Osteuropa werden, unter anderem in Tschechien. Hier könnten AKW bald doppelt so lange laufen, wie sie ursprünglich ausgelegt waren. Längere Laufzeiten unter Nutzung von in Lingen hergestellten Brennelementen bedeuten weiteren unverantwortbaren Verschleiß und die Gefährdung der deutschen Bevölkerung – nicht nur in den Grenzregionen.

Durch das beantragte Joint-Venture in Lingen entstehen aber auch gänzlich neue Gefahren für unser Land. Nicht erst seit Russlands Angriff auf die Ukraine 2014 ist klar, dass Putin jegliche Abhängigkeit Europas strategisch ausnutzt. Der russische Energiesektor ist deshalb stark sanktioniert, absurderweise mit Ausnahme der Nukleargeschäfte. Diese Ausnahme wird vom Kreml für den weiteren Aufbau strategischer Abhängigkeiten entlang der gesamten nuklearen Wertschöpfungskette genutzt und könnte Russland die Umgehung zukünftiger Sanktionen mitten in Europa ermöglichen. Zudem erlangen so russische Staatsangehörige legal EU-VISA, um in die EU und in Deutschland einzureisen und sich hier aufzuhalten. Auch sind diese bereits zur Beratung und Schulung von ANF-Mitarbeitenden in einer von der ANF angemieteten Halle tätig gewesen. Sie erhalten so unter anderem auch Informationen zu sehr sicherheitssensiblen Atomanlagen auf deutschem Boden, was mit erheblichen Risiken verbunden ist.

Russland hat seinen Umsatz mit dem Verkauf von Kernbrennstoff in die EU und die USA während der Vollinvasion der Ukraine verdreifacht. Damit trägt das Atomgeschäft mit Russland direkt zur russischen Kriegswirtschaft bei, die auf Hochtouren läuft und Russland nach Einschätzung des Bundesministers der Verteidigung und internationaler Sicherheitsexpert*innen bis 2029 in die Lage versetzen wird, einen NATO-Staat anzugreifen. Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Serie russischer Spionage- und Sabotageakte in Deutschland und Europa sowie den eindringlichen Warnungen deutscher Nachrichtendienste ist es in unserem obersten Sicherheitsinteresse, diese Sanktionslücke zu schließen.

Zum Antrag geht es hier

Mein Gespräch mit dem Handelsblatt dazu: https://www.handelsblatt.com/unternehmen/energie/energiepolitik-gruene-wollen-atom-kooperation-mit-russland-verbieten/100133153.html

 

Antrag: Frühjahrsdürre und Hitzeprognosen ernst nehmen – Jetzt entschlossen handeln

Durch die Klimakrise nehmen Dürre und Hitze zu. Das gefährdet zunehmend die Grundlagen unseres Lebens. Wasser sichert das Überleben von uns Menschen, unserer Natur, unserer Wirtschaft und Landwirtschaft. Doch bereits in der ersten Jahreshälfte 2025 zeichnet sich eine ernste, anhaltende Dürre auf dem Weg zu einem Hitzesommer in Deutschland ab. Der Boden ist so ausgetrocknet wie noch nie seit Beginn der Messungen vor fast 100 Jahren. Unsere Binnenschifffahrt, Bauernhöfe und Bäckereien ächzen schon jetzt unter der Last der Trockenheit. Ob beim teureren Lebensmitteleinkauf, beim Wald- und Wiesenspaziergang oder in unserem Garten - wir alle spüren die Folgen des zunehmenden Wassermangels in unserem Alltag. Die Waldbrandgefahr ist bereits seit Wochen vielerorts erhöht und schon im Frühjahr sind Waldbrände aufgetreten. Anhaltende Trockenheit und aufkommende Hitze führen nicht nur zu Ernteausfällen, sondern verwandeln unsere Marktplätze und Schulhöfe im Sommer in Hitzefallen. Für Menschen, die auch bei Hitze im Freien arbeiten, sei es auf der Baustelle oder dem Müllfahrzeug, steigen Gesundheitsbelastung und Hautkrebsrisiko.

Es braucht konsequentes und bundesweit koordiniertes Vorgehen, um gegenzusteuern und unseren Wasserhaushalt langfristig zu sichern. In der vergangenen Legislatur ist es durch entschiedenes Handeln gelungen, die deutschen Treibhausgasemissionen signifikant zu senken und das Erreichen des 2030-Klimaziels wieder zu ermöglichen. Diesen Weg muss die neue Bundesregierung entschlossen weitergehen. Für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz und für andere Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen braucht es mehr Geld, um die negativen Auswirkungen zunehmender Trockenheitsperioden abzumildern. Und es ist gut, dass im Rahmen des neuen Sondervermögens für zusätzliche Investitionen in die Infrastruktur und zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 einhundert Milliarden Euro dem Klima- und Transformationsfonds zugeführt werden. Als weiteren Schritt muss die Bundesregierung zügig zusammen mit Ländern und demokratischen Oppositionsfraktionen dafür sorgen, dass die Menschen vor Ort mit dem Geld planen und Projekte schnellstmöglich umsetzen können.

Hier geht es zum Antrag.

Antrag: Feststellung der Verfassungswidrigkeit der „Alternative für Deutschland“

Fundierte Begutachtung über das Stellen eines AfD-Verbotsantrags

„Parteien, die nach ihren Zielen oder dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitliche demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland im Zuge gefährden, sind verfassungswidrig“ (Artikel 21 Absatz 2 GG). Das Bundesverfassungsgericht kann ein Verbot aber nur dann verfügen, wenn ein entsprechender Antrag gestellt wird. Die Verantwortung dafür, ob ein solcher Antrag gestellt werden soll, ist dabei explizit – neben der Bundesregierung und dem Bundesrat – auch dem Deutschen Bundestag zugewiesen. Dieser Verantwortung kann und darf sich der Bundestag nicht entziehen. Sie ist sowohl ernst zu nehmen als auch verantwortlich zu handhaben.

Zum Ende der letzten Legislaturperiode wurden zwei Anträge für ein AfD-Verbot in den Deutschen Bundestag eingebracht. Ich habe gemeinsam mit anderen Abgeordneten einen Antrag namentlich unterstützt, der das Ziel verfolgt, dem möglichen Antrag auf ein Verbotsverfahren eine Prüfung zur Beweissicherung vorzuschalten. Für Parteienverbote liegen die rechtlichen Hürden hoch, deshalb ist diese Prüfung besonders wichtig. Denn Verbotsverfahren müssen gut vorbereitet sein, eine gründliche Beweissicherung und Prüfung durch Gutachten ist die Grundvoraussetzung. Ich halte die konsequente Weiterverfolgung eines AfD-Verbotsverfahren für richtig und wichtiger denn je. Eine Normalisierung dieser Partei darf es nicht geben.

Hier geht's zum Antrag: https://dserver.bundestag.de/btd/20/141/2014105.pdf

Antrag: Tiere artgerecht halten und Bäuerinnen und Bauern ordentlich entlohnen

Wir brauchen einen Umbau der Tierhaltung. um den Tieren ein tier- und artgerechtes Leben sowie Bäuerinnen und Bauern ein auskömmliches Einkommen zu ermöglichen. Dies wird durch höhere Standards, mehr Transparenz und eine gerechte Entlohnung der Bäuerinnen und Bauern erreicht. Um die Umwelt zu schonen, ist auch eine Reduktion der Tierbestände nötig. Bereits 2015 hat der Wissenschaftliche Beirat (WBA) des Landwirtschaftsministeriums ein umfassendes Gutachten vorgelegt, wie die Tierhaltung in Deutschland verbessert werden kann. In seinem Bericht beschreibt er die gängigen Haltungsbedingungen als „hohes Risiko für das Auftreten von Schmerzen, Leiden und Schäden“ bei den Tieren und attestiert der landwirtschaftlichen Tierhaltung in Deutschland sie sei in dieser Art „nicht zukunftsfähig“. Auch der Deutsche Ethikrat kommt in seinem aktuellen Gutachten "Tierwohlachtung – Zum verantwortlichen Umgang mit Nutztieren" zu der Schlussfolgerung, dass eine ethisch vertretbare Nutztierhaltung in erster Linie eine Frage verantwortlicher Regulierung ist und die Rolle der Politik darin besteht, einen angemessen strukturierten Transformationsprozess zu gestalten. Dabei ist sicherzustellen, dass die erwartbaren Lasten, die ein solcher Strukturwandel mit sich bringt, fair verteilt werden. Was Grüne, Wissenschaft und weite Teile der Gesellschaft bereits seit langem fordern, hat auch das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung im diesem Jahr nochmals bestätigt. Der Bericht macht Empfehlungen dafür, wie man die landwirtschaftliche Tierhaltung verbessern und gleichzeitig die Bäuerinnen und Bauern bei der notwendigen Transformation finanziell unterstützen kann.

Hier geht's zum Antrag: https://dserver.bundestag.btg:80/btd/19/205/1920566.pdf

 

Kleine Anfrage: Waldschadenshilfen sowie Maßnahmen für mehr Klimaresilienz und Biodiversität der Wälder in Deutschland

Die Schwächung der Wälder in Deutschland durch die Klimakrise ist dramatisch. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist mit einer Gesamtschadfläche von 245 000 Hektar zu rechnen, die wiederbewaldet werden muss. Laut aktuellem Waldschadensbericht weist mehr als ein Drittel der Bäume schwere Kronenverlichtungen auf. Aufgrund unterdurchschnittlicher Niederschlagsmengen in den letzten Monaten ist mit einer Verschärfung der Lage zu rechnen. Naturnahe reich strukturierte Mischwälder weisen eine höhere Ökosystemstabilität auf als Monokulturen und sind damit widerstandsfähiger gegenüber Trockenheit, Schädlingen und Waldbränden. Bislang sind nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aber noch knapp zwei Drittel der Wälder in Deutschland nicht naturnah. Der Waldumbau muss daher flächendeckend umgesetzt und beschleunigt werden. Die aktuelle Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirates Waldpolitik („Eckpunkte der Waldstrategie 2050“) zeigt umfassenden Handlungsbedarf in vielen weiteren Bereichen auf. Bund und Länder haben Ende September 2019 zwar den Umfang von Hilfen zur Waldschadensbeseitigung und Aufforstung auf über 800 Mio. Euro angehoben. Angesichts des enormen Schadensausmaßes und des Problems häufig wiederkehrender Trockenheit bleibt es fraglich, ob die bisherigen Hilfen und Aktivitäten ausreichen bzw. zielgerichtet genug sind, um die notwendigen strukturellen Rahmenbedingungen für Wälder mit höherer Klimafolgenresilienz zu schaffen. 

Zur kleinen Anfrage und der Antwort geht es hier: https://dip21.bundestag.de/dip21/btd/19/203/1920358.pdf

 

Antrag: Nahrungsergänzungsmittel besser regulieren

Die meisten Deutschen sind ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Trotzdem geben sie jährlich mehr als 1 Milliarde Euro für Nahrungsergänzungsmittel aus. Laut des Bundesinstituts für Risikobewertung nehmen ein Viertel bis ein Drittel der Erwachsenen regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel ein. Auch Nahrungsergänzungsmittel für Kinder werden verstärkt nachgefragt. Nahrungsergänzungsmittel sind als Lebensmittel eingestufte Konzentrate von Nährstoffen oder sonstigen Stoffe in verschiedenen Darreichungsformen, die eine ernährungsspezifische oder physiologische Wirkung haben. Sie dienen dazu, die allgemeine Ernährung zu ergänzen. Sie unterliegen keiner Zulassungspflicht, sondern müssen lediglich beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit durch die Anbieter angezeigt werden.

Aus medizinischer Sicht ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln nicht nur ohne Nutzen für die allermeisten Menschen. Häufig werden sie in Dosierungen angeboten, die den Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen um ein Vielfaches übersteigen und somit das Erkrankungsrisiko in manchen Situationen sogar erhöhen können. Das gilt insbesondere bei Schwangeren, bei denen zum Beispiel eine Überdosierung von Vitamin A im Extremfall zu Missbildungen beim Kind führen kann. Aus gesundheitspolitischer Sicht gilt: Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz.

Hier geht's zum Antrag: https://dserver.bundestag.btg:80/btd/19/191/1919135.pdf

Antrag: Dürre bekämpfen, Land und Städte widerstandsfähig aufstellen, in Klimaschutz investieren

Mit diesem Frühjahr hat sich bereits eine weitere Dürre für große Teile Deutschlands und Europas angekündigt. Nachdem schon die vergangenen beiden Jahre viel zu trocken waren und insbesondere der Sommer 2018 Mensch, Natur, Land- und Forstwirtschaft extrem zugesetzt hat, droht jetzt für 2020 eine weitere längere Trockenphase.
Unser Wasser wird knapp, wenn es jetzt nicht sehr bald sehr viel regnet. Die oberen Bodenschichten sind ausgetrocknet und in einigen Gebieten Deutschlands ist die Bodenfeuchte extrem niedrig. Das setzt der Landwirtschaft und unserer Natur massiv zu, beeinträchtigt langfristig die Lebensmittelversorgung und erhöht die Waldbrandgefahr.
Auch die Neubildung von Grundwasser und wichtige Trinkwasserspeicher sind durch die Dürre betroffen.
Die zunehmende Erwärmung des Planeten, insbesondere am Nordpol, verringert das Temperaturgefälle zum Kontinent. Dies führt zu Änderungen am sogenannten Jetstream, einem starken Wind in rund zehn Kilometern Höhe, der mitbestimmend für unser Wetter ist.
Die Klimawissenschaft erwartet in der Folge zukünftig eine Zunahme solcher länger anhaltenden unveränderter Wetterlagen wie jetzt die Dürreperiode. Dringender denn je gilt es deshalb, Klimaschutz entschieden voranzutreiben und wichtige Maßnahmen zur Vorsorge umzusetzen, die das Wasser in unserer Landschaft halten und die Auswirkungen wiederkehrender Dürren abmildern.
Entscheidend ist, dass der Klimaschutz jetzt nicht auf die lange Bank geschoben wird, sondern die notwendigen Maßnahmen schnell und wirksam umgesetzt werden. Klimaschutz ist nicht nur das wirksamste Konjunkturpaket, die Wirtschaft mit sinnvollen Maßnahmen wieder auf die Beine zu bekommen, sondern auch der entscheidende Ansatz, um unsere Gesellschaft und unsere Wirtschaft widerstandfähiger gegen Krisen zu machen.

Link zum Antrag: https://dserver.bundestag.btg:80/btd/19/189/1918961.pdf

 

Kleine Anfrage zu illegalem Handel mit Heimtieren

In deutschen Haushalten leben rund 34,3 Millionen Tiere, die meisten davon sind Hunde (9 Millionen) und Katzen (14 Millionen). Die Nachfrage nach Jungtieren in Deutschland und Europa boomt seit Jahren. Schon vor Jahren haben kriminelle Gruppen den wachsenden Heimtiermarkt für sich entdeckt, besonders mit der Vermehrung und dem Handel von Hunde- und Katzenwelpen haben sie ein grausames Geschäftsmodell aufgebaut, dem die Bundesregierung einen Riegel vorschieben muss.
In diesem System müssen Hündinnen wie am Fließband werfen, Rüden werden teils mit Elektroschocks zur Paarung gezwungen. Um Kosten zu sparen und die Gewinnspannen der Produzenten zu erhöhen, bekommen diese Tiere kaum oder nur ungeeignetes Futter, erfahren keine medizinische Behandlung oder lebenswichtige Impfungen.
Für die illegal eingeführten Tiere gibt es entweder keine Impfpapiere oder sie sind offensichtlich gefälscht – mitunter von Tierärzten, die an dem Geschäft ebenfalls verdienen. In den Transportern müssen die Tiere meist ganz ohne Futter oder sogar ohne Wasser mehrere Tage ausharren. Die Tiere sind während des Transports oft nicht ausreichend gesichert, werden frei im Koffer- oder Fußraum liegend oder in Kartons ohne Tageslicht transportiert. Der Transport dieser Tiere nach Deutschland ist auch mit zahlreichen Risiken für die öffentliche Gesundheit verknüpft, weil Zoonosen wie Tollwut, Leptospirose oder Endo- und Ektoparasiten (z. B. Fuchsbandwurm, Giardien) mitgebracht werden können. 

Hier geht's zum Antrag: https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/193/1919390.pdf

Eine Information des Tierschutzbundes: https://www.tierschutzbund.de/information/hintergrund/heimtiere/illegaler-welpenhandel/

Das Europäische Parlament hat am 12. Februar 2020 eine Entschließung angenommen, in der eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung des illegalen Heimtierhandels gefordert werden. Dazu zählen ein EU-Aktionsplan, schärfere Sanktionen sowie die EU-weite verpflichtende Registrierung von Hunden und Katzen. Tierschutz ist wichtig Hunde und Katzen sind die beliebtesten Haustiere in der EU. Wie eine Eurobarometer-Umfrage zeigt, ist der Tierschutz den Europäern ein wichtiges Anliegen: 74 Prozent der Unionsbürger geben an, dass Heimtiere besser geschützt werden sollten.https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/society/20200117STO70506/illegaler-handel-mit-welpen-und-katzenbabys-parlament-fordert-massnahmen

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