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Über 80 Prozent der europäischen Ökosysteme sind in einem schlechten Zustand. Unser aller Überleben hängt aber von einer intakten Natur ab. Das europäische Gesetz zur Wiederherstellung der Natur bietet einen neuen Rahmen, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Nun gilt es, einen nationalen Wiederherstellungsplan zu erarbeiten. Zusammen mit Expert*innen wollen wir u.a. diskutieren, welche Herausforderungen es für Bund und Länder bei der Umsetzung gibt, mit welchen Ansätzen Naturschutzbelange wirksam sektorübergreifend verankert werden und wie Konflikte um Flächen und Nutzung minimiert werden können. Hierzu laden wir herzlich ein!
Hier könnt ihr euch anmelden.
Bei der aktuellen UN-Biodiversitätskonferenz (COP16) in Cali (Kolumbien) ringen derzeit Vertreterinnen und Vertreter aus knapp 200 Staaten um die Umsetzung internationaler Naturschutzziele, auch um deren Finanzierung. Ein zentrales Anliegen: Das "30x30"-Ziel – bis 2030 sollen weltweit 30 Prozent der Landes- und Meeresfläche unter Naturschutz gestellt werden. Die Herausforderungen sind gewaltig. Wie kommen wir voran?
Zur Frage "Nehmen wir den Artenschutz nicht ernst genug?" war ich gemeinsam mit Prof. Katrin Böhning-Gaese, wissenschaftliche Geschäftsführerin des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zu Gast beim "Tagesgespräch" des Bayerischen Rundfunks, moderiert von Florian Barnikel. Das Video dazu ist unter der Headline für euch verlinkt.
Seit 80 Jahren verrosten in Nord- und Ostsee Millionen Tonnen Weltkriegsmunition. Diese Bundesregierung wagt als erste den Schritt, die Bergung und Vernichtung dieser gefährlichen Altlasten anzupacken.
Mehr »Für die Zeitung Politik & Kultur habe ich in einem Gastbeitrag beschrieben, wie sich der Erhalt von Biodiversität auf die Nachhaltigkeitsziele auswirkt.
Biodiversität ist das Fundament für einen nachhaltigen Wohlstand. Artenvielfalt sichert dauerhaft unsere Lebensgrundlagen und unser Überleben. Und alle drängenden ökologischen Herausforderungen, denen wir gegenüberstehen, wie Hitze, Dürre, Hochwasser, Konflikte um Wasserressourcen, Vermüllung und Erhitzung der Meere etc. gefährden auch die Erreichung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung. Naturbasierte Lösungen bieten deshalb reichlich Raum für Win-Win-Situationen.
Der vollständige Artikel ist über die Überschrift verlinkt.
Als Mitglied der Parlamentariergruppe Alleen habe ich mich mit Kolleg*innen und Expert*innen zu den Chancen des Gesetzes zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law, NRL) für die Neupflanzung von Alleen ausgetauscht. Die EU hat sich das Ziel gesetzt, bis 2030 drei Milliarden zusätzliche Bäume zu pflanzen und auch mittels Baumreihen auf landwirtschaftlichen Flächen einen Beitrag gegen den Verlust von Artenvielfalt etwa bei Feldvögeln zu leisten. Neugepflanzte Alleen können so ein wichtiger Baustein zur ökologischen Aufwertung von Landschaften und zur Anpassung an die Klimakrise sein. Landstraßen und Feldwegen bieten dafür viel Potenzial, ohne große Flächenkonkurrenzen anzuheizen. In Gesprächen mit dem Bundesumweltministerium wird die Parlamentariergruppe sich dafür einsetzen, Alleen im deutschen Umsetzungsplan für das NRL zu verankern und Hürden für die Neupflanzung abzubauen. Zum gleichen Ziel arbeite ich auch bei der Alleenschutzgemeinschaft mit, deren Vorsitzende meine ehemalige grüne Fraktionskollegin Conny Behm ist.
Die aktuelle Bundeswaldinventur zeigt erneut, wie sehr die #Klimakrise unseren Wäldern zusetzt. Statt uns wie bisher beim #Klimaschutz zu entlasten, ist der #Wald durch Stürme, Dürren und Borkenkäferbefall inzwischen selbst zur Netto-Treibhausgasquelle geworden. Wir können uns bei der Umsetzung von Klimazielen also nicht mehr darauf verlassen, dass Waldökosysteme uns einen Teil der Arbeit ohnehin abnehmen. Wer den Wald liebt, liebt auch Klimaschutz! Und nur wenn wir Wälder in ihrer Rolle als #Ökosysteme umfassend stärken, können wir sie erhalten und dauerhaft von ihren vielfältigen Leistungen profitieren.
Mehr »Unsere Wälder sind durch die Folgen der Klimakrise massiv bedroht, vier von fünf Bäumen sind geschwächt. Damit sind auch Waldökosystemleistungen wie Holzproduktion, Wasserspeicherung, Erholung und Lebensraum für viele Arten gefährdet. Um klimaresiliente und naturnahe Wälder für die Zukunft aufzubauen, brauchen wir ein neues Waldgesetz.
Denn das bisherige - fast 50 Jahre alte - Bundeswaldgesetz kennt all diese Herausforderungen gar nicht und ist auf die aktuellen Fragen der Zeit nicht vorbereitet. Seine starke Ausrichtung auf Holzwirtschaft verhindert die erforderliche Berücksichtigung von Waldschutz, Klimaanpassung und Erholung. So sind etwa großflächige Kahlschläge erlaubt, die mit Erosion und Austrocknung einhergehen. Wer das natürliche Nachwachsen von Jungbäumen fördern möchte, statt Plantagen zu pflanzen, hat heute leider keine ausreichende Rechtssicherheit. Dabei ist Naturverjüngung günstig und sorgt für besonders widerstandsfähige Bäume.
Handlungsbedarf besteht auch beim Schutz des Waldbodens und besonders alter Bäume, für mehr Totholz im Wald und Erleichterungen bei der Verkehrssicherung.
Eine neue Ausrichtung der Regeln im Gesetz ist also nötig. Und nur ein bundeseinheitlicher Rahmen rechtfertigt auch das dauerhafte Engagement des Bundes bei Waldförderprogrammen, auf die Waldbewirtschaftende angewiesen sind, um den Waldumbau zu stemmen.
Ob Wolf, Biber, Saatkrähe oder Kormoran - für die Union ist Natur nur noch ein Hindernis. Intakte Ökosysteme spielen keine Rolle, außer wenn Artenschutz als Hilfsargument gegen lästige Tierarten eingesetzt werden kann. Ko-Existenz zwischen Mensch und Wildtier ist nicht einfach. Das hat der Umweltausschuss kürzlich auch in Namibia gelernt, wo aber versucht wird, Lösungen im Einklang mit der Natur zu erreichen, weil die Menschen wissen, dass sie sie brauchen. Keine Frage: der Kormoran hat Einfluss auf Fischpopulationen, auch im Bodensee. Zum alleinigen Sündenbock taugt er aber nicht. Beispielsweise ist der Rückgang der Bodenseefelchen auf einen Nährstoffrückgang im See zurückzuführen. Der Unionsantrag blendet andere wichtige Faktoren für den Rückgang von Arten aus: die Klimakrise, Strukturverarmung, Stoffeinträge und invasive Arten. Gleiches gilt auch bei der Saatkrähe. So täuscht die Union über ihre jahrzehntelang verfehlte Agrarpolitk hinweg und duckt sich unter ihrer Verantwortung weg. Das können wir nicht mittragen. Gute Ideen dagegen sind bereits in der Umsetzung, wie der länderübergreifende Dialogprozess am Bodensee.
Feuchtgebiete gehen derzeit dreimal schneller verloren als Wälder. In den vergangenen 50 Jahren sind weltweit mindestens 35 Prozent der Feuchtgebiete verschwunden. 41 Prozent aller Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht und in Baden-Württemberg steht die Hälfte auf der Roten Liste als akut gefährdet. Die Zeit drängt, um diese für Klimaschutz und Artenreichtum wichtigen und zugleich gefährdetsten Ökosysteme der Erde zu retten und zu schützen. Denn Auen, Quellen, Moore, Sümpfe und Bachläufe speichern CO², bieten bedrohten Arten Lebensraum, liefern uns Trinkwasser und tragen dazu bei, die Schäden durch Überschwemmungen zu begrenzen.
Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz setzt auch wichtige Anreize für die Renaturierung von innerörtlichen Kleingewässern. Auch Projekte zur Wiedervernässung landwirtschaftlicher Flächen und deren extensive Nutzung als Paludi-Kultur ermöglichen neue Biotope. Erhalt und Stärkung von nachhaltiger Gewässerbewirtschaftung und gute Gewässerzustände, u.a. durch bessere Vermeidung von Schadstoffeinträgen, sind wichtige Bausteine der Nationalen Wasserstrategie. Im Rahmen des UN-Dekade-Wettbewerbs „Gewässer und Auen“ wurden jüngst vorbildliche Projekte in Deutschland ausgezeichnet: https://www.bmuv.de/meldung/ausgezeichnete-projekte-schuetzen-vielseitige-feuchtgebiete
#WelttagderFeuchtgebiete
Heute wurde der einzigartige Mosel-Apollofalter von Naturschützern zum Schmetterling des Jahres 2024 gekürt. Er kommt ausschließlich im unteren Moseltal in Rheinland-Pfalz vor, das ich auch im Rahmen meiner Sommer-Weintour im Juli besucht habe. Seit 2012 geht diese streng geschützte Schmetterlingsart massiv zurück. Sein Beispiel zeigt, dass Biodiversitätsförderungsmaßnahmen und praktikable Wege zur Pestizidreduktion auch im Weinbau wichtig bleiben. Daran ändert auch das Scheitern der Pestizidreduktionsverordnung im Europäischen Parlament nichts.
Mehr »Auch wenn der ursprüngliche Kommissionsvorschlag nicht tauglich war: Mit der Totalverweigerung bei der Ausgestaltung einer praxistauglichen Pestizidreduktionsverordnung (SUR) senden die Unionsabgeordneten und ihre rechtsextremen Helfer im Europäischen Parlament ein fatales Signal aus. Insektensterben und Gesundheitsschäden durch Pestizide sind ihnen offensichtlich egal, genauso wie breit unterstütze EU-weite Petitionen zur Pestizidreduktion.
Mehr »Heute war eine Delegation des Umweltausschusses des Deutschen Bundestages unter meiner Leitung im Nationalpark Unteres Odertal unterwegs um sich nach dem katastrophalen Fischsterben über den ökologischen Zustand der Oder und aktuelle Entwicklungen zu erkundigen. Von der Katastrophe im August 2022 wird sich der Fluss nur sehr langsam erholen. Die Fisch- und Muschelbestände können sich nur über eine lange Zeit wieder aufbauen. Und wir wissen, dass die Goldalge, die ein für Kiemenatmer gefährliches Gift entwickeln kann, in der Oder und in Polen weiterhin präsent ist. Sobald die Wassertemperaturen ansteigen, droht bei weiterhin schwieriger Wasserqualität eine erneute Katastrophe. Daher müssen wir den gesamten Lebensraum der Oder besser schützen und umsichtig entwickeln. Eine naturnahe Entwicklung und Dynamik, ein gutes Monitoring und vor allem Ruhe sind das, was die Oder jetzt braucht. Deshalb ist auch der geplante Flußausbau maximal kritisch für die Oder als Gewässerlebensraum, zumal der wasserbauliche Bedarf äußerst fragwürdig ist. Dass sich Bürgermeister, Nationalparkfischer, Gastronomie und viele andere vor Ort vehement für den Erhalt der natürlichen Lebensräume einsetzen, hat uns bei unserem Besuch sehr beeindruckt. Ein besonderes Highlight für alle Beteiligten war die Freisetzung von ca. 2000 jungen baltischen Stören.
Gute Nachrichten aus dem EU-Parlament: Das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur kann kommen! Damit erhält sich Europa die Chance, seiner in Montreal eingegangenen Verpflichtung zur Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen nachkommen zu können. Das Gesetz muss jetzt im Trilog ausverhandelt werden. Am besten so, dass es dazu beitragen wird, geschädigte Natur und die biologische Vielfalt in Europa wiederherzustellen, uns vor den Folgen der Klimakrise besser zu schützen und unsere Lebensmittelproduktion zu sichern.
Intakte Ökossteme sind unverzichtbare Grundlage, damit wir auch in Zukunft Landwirtschaft betreiben und Lebensmittel erzeugen können. Nur wenn wir unsere Natur schützen, können wir überhaupt Ernährungssicherheit ermöglichen und der Klimakrise trotzen. Jetzt brauchen wir eine zügige abschließende Einigung und dann eine entschlossene Umsetzung, die Land- und Waldwirtschaft und Ökosysteme sichern hilft.
Morgen geht es ums Ganze! Das EU-Parlament stimmt über das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur ab. Bekommt Europa ein weitreichendes Naturschutzgesetz oder setzen sich konservative und rechte Kräfte mit ihrer Totalblockade zum #NatureRestorationLaw durch?
Fakt ist:
Schluss mit den unsinnigen Argumenten, dass Naturschutz und Nahrungsmittelproduktion nicht zusammenpassen. Sie bedingen einander: Nur wenn wir die Natur schützen, können wir zukünftig überhaupt Ernährungssicherheit ermöglichen! Wir müssen die natürlichen Ressourcen, die wir für unsere Nahrungsmittelproduktion brauchen, bewahren und nicht ausbeuten. Und wir dürfen auch nicht noch mehr Zeit verlieren, um uns gegen die Folgen der Klimakrise zu wappnen.
Ich habe mich diese Woche mit dem Präsidium des Deutschen Imkerbundes e.V. austauscht. Der DIB ist ein wichtiger Partner für das Ziel, eine bestäuberfreundliche und naturnahe Landwirtschaft zu erreichen und Brücken zwischen Naturschutz und Landwirtschaft zu schlagen.
Die Imker sind irritiert über Verbotsfälle in mehreren Bundesländern, Bienenstände in Naturschutzgebieten aufzustellen mit der Begründung, Wildbienen vor Nahrungskonkurrenz durch Honigbienen zu schützen. Ein gegeneinander Ausspielen von Wild- und Honigbienen ist keine die Lösung. Es braucht mehr Blütenvielfalt und Lebensräume in der Landschaft, um Wildbienen zu stärken. Auch Pestizidreduktion ist wichtig. Dafür muss die Agrarpolitik, v.a. bei der Förderung, neu ausgerichtet werden.
Die Lage unsrer Natur ist dramatisch schlecht. Über ein Drittel der Wirbeltierarten ist bestandsgefährdet oder bereits ausgestorben. Bestäuberinsekten sind so massiv zurückgegangen, dass wir weltweit Produktionsrückgänge in der Landwirtschaft von ca. 580 Milliarden US-Doller verzeichnen.
Um das Sterben zu stoppen, muss sich etwas ändern!
Das war auch das zentrale Ergebnis des Weltnaturgipfels in Montréal.
Was die Union mit ihrem Antrag aber will, ist NICHTS ändern.
Das EU Nature Restoration Law ist der drängende Rettungsversuch für unsere Lebensgrundlagen. Nur wenn wir sie schützen, können wir zukünftig überhaupt Ernährungssicherheit ermöglichen. Genau deshalb brauchen wir den Schulterschluss von Landwirtschaft und Ökologie. Wer Montréal ernst nimmt, muss auch die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ändern. Und warum sollten wir nicht honorieren, wenn Bäuerinnen und Bauern naturverträglich wirtschaften und damit unsere Ökosysteme stabilisieren?
Noch im Januar hat die Union auf ihrer Klausur in Weimar erklärt, für sie gehörten Bewahrung der Schöpfung und der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen seit jeher zur politischen Grundüberzeugung. Warum aber demonstrieren CDU und CSU mit ihrem Antrag nun genau das Gegenteil davon? 3.500 Wissenschaftler fordern dieses Gesetz jetzt umzusetzen - genauso wie 48 der größten europäischen Unternehmen. Die Union wäre gut beraten, ihre Verweigerungshaltung aufzugeben, auf Wissenschaft und Wirtschaft zu hören und etwas zur Rettung der Schöpfung beizutragen.
Unter der Überschrift ist mein Vortrag zu "Bienenpolitik" in voller Länge für Euch verlinkt.
Zum Weltbienentag war zu einer Bienentagung der Präsident der Apimondia, Dr. Jeff Pettis, im Schloss in Kirchberg/Jagst und sprach über Bienen und die Folgen der Klimakrise. Auch die Präsidentin des Deutschen Erwerbs- und Berufsimkerbundes, Annette Seehaus-Arnold, war gekommen und beklagte die schlechte Einkommenssituation der Imker*innen auf Grund der viel zu niedrigen Honigpreise.
Danke an Jürgen Binder für die Organisation der Tagung und die Einladung an mich, einen Vortrag zur „Bienenpolitik“ zu halten. Ob Pestizidreduktion oder Blüten- und Strukturreichtum in der Landschaft: es gibt leider immer noch viel zu tun.
Gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa) hat Umweltministerin Steffi Lemke heute angekündigt, möglichst schnell ein Gesetz auf den Weg bringen, um mehr Naturflächen zu sichern und bereitzustellen. Die Eckpunkte für ein solches Gesetz sollen bis zum Sommer vorliegen.
Werde auf einer grünen Wiese gebaut - etwa Windräder oder Straßen - müsse das an anderer Stelle ersetzt werden. Die Ampel-Koalition hatte Ende März beschlossen, dass künftig verstärkt Geld als Kompensation gezahlt werden kann. Damit das aber nicht zu Lasten der Umwelt geht, soll das Geld von den Ländern in große, zusammenhängende Flächen für den Naturschutz investiert werden, so die Ministerin.
Es ist ein gutes Signal, dass Steffi Lemke Tempo beim Naturflächengesetz macht. Management und Verfügbarkeit von Flächen zur Renaturierung, Artenhilfsprogramme sowie Projekte zum natürlichen Klimaschutz sind elementar, um das rasante Artensterben zu stoppen. Dadurch wird der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen unterstützt. Nur so können wir die nationalen Verpflichtungen aus dem Montreal-Abkommen erfüllen. Für mehr Naturschutz braucht es Vorranggebiete („Go-to-Nature“-Gebiete) und schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren, etwa bei der Wiedervernässung von Mooren. Problematisch sind bestehende Hürden und Restriktionen beim Flächenerwerb für Naturschutzvorhaben, hier sind Erleichterungen nötig. Wichtig ist auch die Klarstellung der Ministerin, dass die Bereitstellung gleichwertiger Ersatzflächen für zerstörte Natur weiter Vorrang vor Ersatzzahlungen hat. Biodiversität braucht Naturräume, kein Bankkonto."
Heute am 4. Mai 2023 ist der deutsche Erdüberlastungstag. Dabei ist gerade mal das erste Drittel des Jahres vorbei. Und schon jetzt hat Deutschland sein jährliches Budget an nachhaltigen Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO2-Emissionen bereits aufgebraucht. Ab morgen leben wir auf Pump, auf Kosten der Natur und zulasten künftiger Generationen. Das ist ein komplett ungedeckter Scheck. Würden alle Menschen so leben wie wir, bräuchte die Menschheit sage und schreibe drei Erden, um ihren Bedarf zu decken.
Deshalb müssen wir unsere Treibhausgas-Emissionen und unseren Rohstoffverbrauch konsequenter eindämmen, um unseren Planeten, seine biologische Vielfalt und die Lebensgrundlagen unserer Kinder und Enkel zu bewahren. Eine verantwortungsvolle Ressourcennutzung ist genauso ein Gebot der Fairness, denn weltweit werden Ressourcen sehr ungleich in Anspruch genommen - wir leben leider auch auf Kosten der Menschen im Globalen Süden.
Mehr »Seit der letzten Ausschussanhörung zum Wolf hat sich an der Schräglage des Unionsantrags für ein Wolfsbestandsmanagement nichts geändert. Seit heute liegt zudem in Bayern eine neue EU-rechtswidrige Verordnung auf dem Tisch. Wenn in einem Flächenstaat wie Bayern, mit seinen großen und großartigen Naturräumen, schon zwei Rudel und zwei Wölfe dazu führen, dass man Abschussgründe an den Haaren herbeiziehen muss, wie es in dieser Verordnung passiert, dann will die Union doch gar nichts anderes als die Wiederausrottung des Wolfes. Und das in Zeiten eines unglaublichen Artensterbens, wenn eine regional ausgerottete Art sich gerade einmal erholt. Das neue Zusammenleben mit dem Wolf bringt Herausforderungen mit sich und dafür brauchen wir funktionierende Antworten. Der schnelle Ruf nach der Waffe ist aber keine Lösung! Hier könnt Ihr meine Rede vollständig anschauen.
Heute haben das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz die Naturbewusstseinsstudie 2021 veröffentlicht. www.bmuv.de/PU698
Die Studienreihe, die im zweijährigen Turnus das Bewusstsein in der Bevölkerung zur Natur abbildet, zeigt: Viele Menschen in Deutschland sind besorgt über die Zerstörung der Natur, die Bedrohung von wildlebenden Arten und biologischer Vielfalt. Die zugleich überaus große Unterstützung in der Bevölkerung für Naturschutz und die Bereitschaft dafür den eigenen Lebensstil nachhaltiger zu gestalten, überrascht fast, angesichts der komplett gegenläufigen Debatten seitens mancher politischer Akteure.
Mehr »Die Klimakrise ist eine existenzielle Herausforderung für unsere Wälder. Bei anhaltendem Wassermangel wachsen sie schlechter und können z.B. kein Harz gegen Borkenkäferbefall bilden, so dass große Flächen absterben. Neben häufigeren Waldbränden haben auch Sturmschäden zugenommen. Laut aktuellem Waldzustandsbericht weist mehr als ein Drittel der Bäume deutliche Kronenverlichtungen auf. Auch wenn wir uns regional über mehr Regen in diesem Winter freuen konnten, eine grundlegende Besserung ist nicht in Sicht, da der Grundwasserstand weiterhin niedrig ist.
Wir sind dringend gefordert, naturnahe klimastabile Mischwälder mit einer höheren Vielfalt an heimischen Baumarten zu schaffen. Diese Wälder speichern Feuchtigkeit besser, sind weniger anfällig für Schädlinge und bieten mehr Arten Lebensraum. Über das Förderprogramm "klimaangepasstes Waldmanagement" unterstützen wir als Bundesregierung mit 900 Millionen den Waldumbau und eine naturnahe Bewirtschaftungsweise. Zudem honoriert der Bund erstmals die Waldbewirtschaftenden für besondere Ökosystemleistungen, wie mehr Biodiversität, im Wald.
https://www.bmel.de/.../klimaangepasstes-waldmanagement.html
https://www.klimaanpassung-wald.de/hintergrund
Ein großer Kreditversicherer hat aktuell eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass das rasante Insektensterben nicht nur gravierende Auswirkungen auf Ökologie und Nahrungsversorgung hat. Ohne Bestäubung durch Bienen drohen jedes Jahr Verluste von 3 Mrd. US-Dollar allein für die deutsche Wirtschaft!
Das unterstreicht: Wir brauchen endlich einen Perspektivwechsel! Natur- und Umweltschutzbehindern nicht erfolgreiches Wirtschaften. Genau das Gegenteil ist richtig: Funktionierende Ökosysteme und biologische Vielfalt sind die Grundlagen für Wohlstand und wirtschaftlichen Erfolg.
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Die Welt wird täglich ärmer an Tieren und Pflanzen. Rund 1 Million der 8 Millionen bekannten Arten droht für immer von der Erde zu verschwinden. Um dieses rapide Massenartensterben zu stoppen, hat sich die Staatengemeinschaft beim Weltnaturgipfel im Dezember auf wichtige mittel- und langfristige Ziele geeinigt. Auch Deutschland muss seine Hausaufgaben machen:
Bei der Weltnaturkonferenz in Montreal wurde am 19. Dezember 2022 ein Rahmenabkommen zum Schutz der globalen Biodiversität verabschiedet. Das Abkommen ist ein Meilenstein für den Erhalt der Arten und ein wichtiges Signal des Aufbruchs. Im Rahmen unseres Fachgesprächs haben wir mit Expert*innen diskutiert, welche Maßnahmen nun auf den Weg gebracht werden müssen und wie die Umsetzung des Biodiversitätsabkommens von Kunming-Montreal national und international schnell gelingen kann.
Der heutige Welttag der Feuchtgebiete erinnert uns, wie wichtig der Schutz von Mooren, Auen, Marschland und anderen Feuchtgebieten ist, die besonders durch Klimakrise und Entwässerung bedroht sind. Naturnahe Feuchtgebiete sind Lebensraum vieler bedrohter Arten und helfen dabei, Dürren abzupuffern und Überschwemmungen vorzubeugen. Außerdem speichern intakte Moore enorme Mengen Kohlenstoff, weltweit etwa doppelt so viel wie alle Wälder zusammen.
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz und der Nationalen Moorschutzstrategie unternimmt die Bundesregierung wichtige Schritte, um noch intakte Moore zu schützen und bisher entwässerte Moorböden in eine nachhaltige klimafreundliche Bewirtschaftung, z.B. mit Paludikulturen (Anbau von Schilf und Rohrkolben), zu bringen. Landwirtschaftliche Betriebe auf Moorböden sollen dabei unterstützt werden, trotz Wiedervernässung der Flächen rentabel zu wirtschaften, auch durch Nutzung von PV-Anlagen auf diesen Flächen. Bis 2030 können so die CO2-Emissionen aus Moorböden jährlich um mindestens 5 Millionen Tonnen reduziert werden - ein signifikanter Beitrag zum Klimaschutz.
Das Weltnaturabkommen von Montréal ist eine Meilenstein für den Erhalt der Arten und ein wichtiges Signal des Aufbruchs.
Wie geht es nun weiter? Wir wollen diskutieren über Stärken und Schwächen des neuen Weltnaturabkommens, vor allem aber über die nächsten Schritte bei der nationalen und internationalen Umsetzung der Beschlüsse.
Schaltet euch gern digital dazu. Hier findet Ihr das Programm und den Anmeldelink: Ein Schutzschirm für die Natur: Grüne im Bundestag (gruene-bundestag.de). Mein Ausblick ist für 18.45 Uhr geplant.
Zum Abkommen von Montréal:
Wir können nicht nur mit Schutzgebieten die Welt retten. Wir müssen auf der ganzen Fläche naturverträglich arbeiten. Ein großer Erfolg ist deshalb, dass als Ziel festgehalten wurde, die Verschmutzung durch Plastik, Pestizide und Nährstoffeinträge durch Düngemittel deutlich zu reduzieren. Mit diesem globalen Rahmenwerk kann eine künftige gemeinsame Agrarpolitik der EU nicht mehr so aussehen, wie sie jetzt aussieht, sondern muss sich an ökologischen Leistungen orientieren.
Zum Beschluss von Montreal geht es hier: https://www.bmuv.de/download/der-beschluss-von-montreal-zum-schutz-der-natur
Das Abschlussabkommen steht. Die zentralen Knackpunkte zum Aufbau von Schutzgebieten und der Wiederherstellung geschädigter Naturräume konnten gelöst werden. Dabei kommt der Verpflichtung der Staatengemeinschaft bis 2030 sowohl die Belastung mit Pestiziden und Nährstoffen zu halbieren wie auch die Lebensmittelverschwendung und 500 Milliarden US-Dollar an umweltschädlichen Subventionen abzubauen eine ganz besondere Bedeutung zu. Ein Meilenstein ist die Schaffung eines Globalen Biodiversitätsfonds, mit dem reichere Länder die ärmeren bei der Umsetzung des Abkommens unterstützen. Das ist angesichts der sehr unterschiedlichen Positionen der Staaten und des schwierigen geopolitischen Hintergrunds der Verhandlungen ein großer Erfolg - trotz aller Kompromisse und auch verbleibender Schwachstellen. So gibt es z.B. keine Überprüfungs- oder Berichtspflichten von Unternehmen und Finanzinstitutionen darüber, wie ihre Aktivitäten sich auf die Biodiversität auswirken und auch die genaue Ausgestaltung der 30 Prozent Schutzgebiete lässt zu wünschen übrig.
Mehr »Fühlt Ihr Euch angesichts der massiven Artenkrise auch wie im Falschen Film? Dann postet und tweetet während der Weltnaturkonferenz CBD COP 15 in Montréal eure verfremdeten Filmtitel unter #imfalschenfilm? und #COP15, um auf das dramatische Artensterben hinzuweisen und den Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen durch verbindliche Regelungen und Maßnahmen für wirksamen Arten- und Naturschutz zu fordern. Hier schon mal ein paar kleine Anregungen.
Als Mitglied der Delegation von Bundesumweltministerin Steffi Lemke reise ich zur Weltnaturkonferenz nach Montreal. Von dem Gipfel erhoffe ich mir den dringend nötigen "Paris-Moment" für Naturschutz und Artenvielfalt. Wir brauchen ein klares, unmissverständliches Signal aus Kanada. Die Artenkrise ist eine existenzielle Bedrohung für das Überleben der Menschheit und nicht minder gewaltig als die Klimakrise. "Wenn wir jetzt nicht das Ruder rumreißen und mit der Natur statt gegen sie wirtschaften, dann wird das Zeitalter der Menschen zur kürzesten Epoche der Erdgeschichte", mahnt uns die Frankfurter Erklärung von Wissenschafts- und Nichtregierungsorganisationen, die eindringlich einen Schulterschluss von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für natur-positives Unternehmenshandeln fordert.
Mehr »In Montreal ist heute, am 7. Dezember 2022, die Weltnaturkonferenz (CBD COP 15) gestartet. Von ihr muss ein ein ambitioniertes, unmissverständliches Signal ausgehen: wir müssen von der Zerstörung zur Wiederherstellung der Natur gelangen.
Wir steuern auf einen Verlust von einer Million Arten bis zum Ende des Jahrhunderts zu. Dieses Massenartensterben ist eine existenzielle Bedrohung für die gesamte Menschheit. Ohne funktionierende Ökosysteme, die uns saubere Luft, gutes Trinkwasser und täglich Brot ermöglichen, können wir nicht leben. Wir sind auf Biodiversität angewiesen, wie der Fisch auf‘s Wasser. Grenzenloser Naturverbrauch verschärft auch die Gefahr von Pandemien – konsequenter Naturschutz ist deshalb auch Gesundheitsschutz.
Diese Weltnaturschutzkonferenz ist vielleicht unsere letzte Chance, um endlich das Ruder rumzureißen. Wir brauchen den wirksamen Schutz für 30 Prozent der Land- und Meeresökosysteme bis 2030, entwaldungsfreie Lieferketten und Rahmenbedingungen mit denen sich naturfreundliches Wirtschaften lohnt. Dazu gehören auch der Abbau von umweltschädlichen Subventionen und eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Die Weltnaturschutzkonferenz COP15 startet!
Wir verhandeln das Rahmenabkommen zum Schutz biologischer Vielfalt: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Erd- & Meeresfläche geschützt werden. Das geht nur Hand in Hand mit der indigenen & lokalen Bevölkerung. Waldameise, Schmetterling, Seeotter und Katzenhai - sie alle sind unverzichtbar für unsere Ökosysteme. Seeotter fressen Seeigel, die sich von Seetang ernähren. Fällt der Fressfeind Otter in einer Region weg, vermehren sich die Seeigel so stark, dass sie die gesamten Seetangbestände dezimieren können. Junge Fische finden dann keine Verstecke mehr und werden zu früh gefressen, Möwen oder Lachse finden nicht mehr ausreichend Nahrung – sogar große *Jäger wie Bären sind in der Folge davon betroffen. Siedeln sich Otter in einer Region wieder an, können sich die Ökosysteme schnell wieder erholen.
Die Wissenschaft ist sich einig: Die Biodiversität ist an einem Wendepunkt angelangt!
Die Klimakrise darf die zweite große Umweltkrise – den Biodiversitätsverlust – nicht überschatten! Beide Umweltkrisen bedingen sich gegenseitig. Die einmalige Artenvielfalt trägt entscheidend dazu bei, dass lebenswichtige natürliche Kreisläufe funktionieren und wir in einem stabilen Klima leben können. Der steigende Ausstoß von Treibhausgasen wiederum führt zu großen Veränderungen und Verlusten von Ökosystemen und Biodiversität.
Um was geht es uns bei der CBD COP-15? Was sind unsere Erwartungen und Ziele? Und wie läuft die Konferenz überhaupt ab? Über diese und weitere Fragen diskutieren wir mit Euch. Sei dabei: https://gruene-de.zoom.us/webinar/register/WN_W8AyNw2_QLy93RAH8hTHNg
Am 1. Dezember haben wir im Vorfeld der Weltnaturschutzkonferenz im Deutschen Bundestag zum Globalen Schutz der Biodiversität beraten. Stellvertretend für meinen erkrankten Kollegen Jan Niclas Gesenhues habe ich einen Antrag der Koalitionsfraktionen Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP eingebracht mit dem Titel „Ein Paris-Moment für die Natur – Für einen ambitionierten globalen Rahmen zum Schutz der Biodiversität“ (20/4680). Dieser wurde vom Bundestag angenommen. Meine Rede könnt ihr hier verfolgen.
Gemeinsam mit SPD und FDP haben wir uns als Ampelfraktionen im Bundestag bereits am 1. Dezember für einen besseren Schutz der biologischen Vielfalt stark gemacht. In unserem gemeinsamen Antrag „Ein Paris-Moment für die Natur – Für einen ambitionierten globalen Rahmen zum Schutz der Biodiversität“ unterstützen wir die Bundesregierung und fordern sie auf, sich für einen "ambitionierten globalen Rahmen zum Schutz der Biodiversität“ und dessen weltweite Umsetzung einzusetzen.
Moorgebiete sollen künftig besser geschützt, gestärkt und wiederhergestellt werden können. Sowohl für ambitionierten Klimaschutz als auch wirksamen Artenschutz ist das ein starkes Zeichen aktiver Politik. Ein weiteres Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag wird damit umgesetzt.
Klimawandel, Artensterben, Pandemien – unsere Welt verändert sich rasant. Das stellt auch den Naturschutz vor neue Herausforderungen. Wie es gelingen kann, neueste technologische Entwicklungen für Wildtierforschung und Naturschutz nutzbar zu machen, konnte ich heute im Tierpark Berlin miterleben.
Hier wurde das GAIA-Tiersender-System vorgestellt, das Geier und Löwen zu Verbündeten im Naturschutz machen soll: Über neu entwickelte Tiersender mit Künstlicher Intelligenz (KI), Kamera, energieeffizienter Elektronik und satellitengestützter Kommunikationstechnik können nie dagewesene Einblicke in unsere Ökosysteme werden.
Mehr »Heute wurde durch Bundesumweltministerin Steffi Lembke das Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz vorgestellt. Jan-Niclas Gesenhues, grüner Sprecher für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und ich begrüßen, dass die Bundesregierung gezielt unsere natürlichen Lebensgrundlagen stärkt. Jetzt müssen die Mittel rasch in der Fläche ankommen. Statements dazu von Jan-Niclas Gesenhues und Harald Ebner: https://gruenlink.de/2mm0
Mehr Infos zum ANK: https://gruenlink.de/2mm8
Bezaubernd und gleichzeitig politisch hoch aktuell: Im Hällisch-Fränkischen Museum habe ich die Sonderausstellung «Kunstform Marionette» besucht. Mit ihrer Marionettenkunst greifen Marlene Gmelin und Detlef Schmelz die Klimakrise und das Artensterben auf ganz neue Weise auf. Humorvoll und schillernd setzen ihre fantasievollen Tiere und Fabelwesen die reale Bedrohung unserer natürlichen Lebensräume in Szene. Durch das Marionettenspiel werden so ernste und oft abstrakte Fragen emotional erlebbar. Je mehr Menschen für die drängenden Themen unserer Zeit erreicht werden könnten, umso besser. Politik ist oft schwere Kost und kann nicht immer und zu allen durchdringen. Das leichte Spiel der kunstvollen Marionetten ist dafür ein wunderbares Instrument.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung ist die gesellschaftskritische Inszenierung «~ºC+ Ein paar Grad plus – die Klimakonferenz», über die aktuell ein Dokumentarfilm fürs Kino entsteht. Bis 16. Oktober 2022 läuft die Ausstellung noch - sehr sehenswert! Hier ein kleiner Vorgeschmack darauf:https://gruenlink.de/2mm2
Heute fand im Deutschen Bundestag eine Sondersitzung des Umweltausschusses zur Umweltkatastrophe an der Oder statt. Das massenhafte Sterben von Fischen und anderen kleineren Lebewesen, wie Muscheln und Schnecken, ist eine entsetzliche Umweltkatastrophe, deren Auswirkungen zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt nicht abschätzbar sind. In der heutigen Sondersitzung habe ich mich an das dramatische Fischsterben bei uns in der Jagst vor sieben Jahren erinnert. Durch Löscharbeiten war am 23. August 2015 bei einem Mühlenbrand eine große Menge als Düngemittel gelagertes Ammoniumnitrat in den Fluss gelangt. 20 Tonnen toter Fische waren die Folge. Bis heute erholen sich die Jagst und ihre Fischbestände nur langsam davon. Noch immer fehlen viele Arten.
An der Oder ist die Ursachensuche weiter schwierig und noch nicht abgeschlossen. Sowohl in Polen als auch in Deutschland wurden eine extreme Algenblüte, bedingt durch einen zu hohen Salzgehalt im Wasser, in Kombination mit niedriger Fließgeschwindigkeit, hohem Sauerstoffgehalt und zu hoher Leitfähigkeit festgestellt. Fest steht auch: Natürliche Ursachen alleine hätten ein derartiges Fischsterben nicht auslösen können. Die Oder ist massiv durch Einleitungen aller Art, aber auch durch aktuelle Ausbauarbeiten belastet.
Mehr »Wind- und Solarenergie sind unverzichtbar zur Erreichung einer klimaneutralen, unabhängigen und kostengünstigen Energieversorgung. Deshalb ist es gut, dass nach 16 Jahren Energiewendeblockade jetzt endlich zahlreiche Weichen für einen zügigen Ausbau gestellt werden. Dafür habe auch ich heute im Bundestag gestimmt. Aus Naturschutzsicht sind allerdings die Gesetzesänderungen im Bundesnaturschutzgesetz sehr kritisch zu bewerten. Denn der Ausbau der Erneuerbaren muss so gestaltet werden, dass im Naturhaushalt keine weiteren Schäden entstehen. Ich unterstütze den Kerngedanken bei den Anpassungen des Bundesnaturschutzgesetzes, die Prüf- und Genehmigungsverfahren im Hinblick auf den Artenschutz zu standardisieren, zu beschleunigen und rechtssicher auszugestalten, ohne das Schutzniveau abzusenken. Bundesregierung und Koalition hatten sich das Ziel gesetzt, beim Windkraftausbau den Artenschutzbelangen ausreichend Rechnung zu tragen. Die letzten Änderungen im Gesetz widersprechen leider diesem Ziel und gehen zu Lasten des Naturschutzes.
Dürre, Hitze, Waldbrände zeigen uns die anhaltende Verschärfung der Klimakrise und in Verbindung mit Russlands Angriffskrieg auch die Dringlichkeit einer schnellen Energiewende hin zu erneuerbaren Energien. Gleichzeitig geht das dramatischste Artensterben seit Menschheitsgedenken ungebremst weiter. Laut EU-Kommission sind 80 Prozent der Naturräume der EU in einem schlechten Zustand. Deshalb müssen wir jetzt beides tun: Klima schützen und Artenvielfalt retten. Im Bundestag haben wir in der vergangenen Woche den von SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen eingebrachte Entwurf zur Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes in erster Lesung beraten. Was wir jetzt anpacken und wie wir Arten- und Naturschutz weiterhin hohe Priorität einräumen, könnt Ihr hier in meiner Rede sehen.
Die Europäische Kommission hat ihr lang erwartetes Renaturierungspaket vorgestellt. Erstmals soll es EU-weit verbindliche Ziele zur Wiederherstellung der Natur geben. Das ist ein Meilenstein. Die EU-Kommission benennt deutlich, dass 80 Prozent der Natur in schlechtem Zustand sind und umgehend wiederhergestellt werden müssen, um die fortschreitende Arten- und Klimakrise zu stoppen. Gesunde Ökosysteme und Artenvielfalt sind auch die beste Grundlage für langfristige Nahrungssicherheit. Damit aus guten Zielen auch wirksame Taten werden, kommt es jetzt auf klare Umsetzungsvorgaben und -maßnahmen für die Mitgliedsstaaten sowie entsprechende Finanzierungsinstrumente an.
Mehr »Nicht nur heute am Tag der Umwelt gilt: Umweltschutz ist die zentrale Überlebensfrage für uns Menschen. Beim Weltwirtschaftsforum in Davos nehmen Diskussionen über ökologische Risiken für die Weltwirtschaft inzwischen breiten Raum ein. Erstmals haben die Umwelt- und Klimaminister der G7-Staaten gemeinsam nach Lösungen für die Arten-, Klima- und Ernährungskrise gesucht. Über 1400 Wissenschaftler*innen mahnen uns in ihrer "Berliner Erklärung" eindringlich zu einer Trendumkehr zugunsten von Arten- und Klimaschutz. Die immensen Herausforderungen von Artensterben, Klimakrise, Ressourcenabbau, intensiver Landnutzung, Flächenfraß und weltweiter Vermüllung dulden keinen weiteren Aufschub mehr. Diese Krisen gilt es jetzt gemeinsam zu bewältigen, ohne sie gegeneinander auszuspielen.
Mit dem Aktionsplan Natürlicher Klimaschutz schützen wir biologische Vielfalt und Klima gleichzeitig, zum Beispiel mit der Wiedervernässung von Mooren. Parallel dazu stellen wir mehr Mittel für den Biotopschutz bereit, stärken Vertragsnaturschutz und Biodiverstiätsmonitoring und treiben eine ökologische Neuausrichtung der EU-Agrarförderung voran.
Mehr »Im Schatten des Ukrainekriegs verschärfen sich die Klimakrise und das Artensterben weiter und bedrohen unsere Lebensgrundlagen. Hitzewellen und Dürren bedrohen hunderte Millionen Menschen in Ostafrika und Indien. Und die Uhr tickt: Natur- und Artenschutz ist eine Überlebensfrage für die Menschheit. Wir stehen vor dem größten Arten-Massensterben seit Menschengedenken. Alle 10 Minuten verschwindet eine Art von diesem Planeten, sie stirbt aus, mit fatalen Folgen auch für uns Menschen. Die Herausforderungen sind enorm: Klimakrise, Artensterben, Ernährungsversorgung - angesichts dieser vielen gleichzeitigen Bedrohungen ist klar, dass isoliert gedachte Einzel-Lösungen der gewaltigen Problemlage nicht gerecht werden. Auf Initiative von Steffi Lemke und Robert Habeck tagen ab heute die Ministerinnen und Minister der G7-Staaten aus den Ressorts Umwelt, Klima und Energie gemeinsam, um Lösungsansätze für einen übergreifenden Systemwandel zur ökologischen Nachhaltigkeit zu beraten. Nur das bietet die Chance, planetare Grenzen einzuhalten und Wohlstand für kommende Generationen zu erhalten.
Mehr »Klimakrise und Artensterben schreiten immer schneller voran. Das von Bundesumweltministerin Steffi Lemke vorgestellte Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz stellt beiden Krisen effektive Mittel entgegen. Dazu erklärt Harald Ebner, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie Abgeordneter für Schwäbisch Hall/Hohenlohe:
Ich bin sehr froh, dass die Bundesregierung die Bewältigung der Arten- und Klimakrise entschlossen angeht. Nachdem jahrelang wirksame Maßnahmen zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen verschleppt wurden, müssen wir jetzt mehrere Herkulesaufgaben gleichzeitig lösen: das rasante Artensterben stoppen, Emissionen verringern, mehr Co² in der Natur binden und widerstandsfähiger gegen die Folgen der Klimakrise werden. All das duldet während des schrecklichen Kriegs in der Ukraine keinen Aufschub, denn die Arten warten beim Aussterben nicht, bis andere Krisen vorbei sind.
Deshalb ist es gut, dass die Bundesumweltministerin in dieser herausfordernden Zeit sehr rasch ein umfassendes Maßnahmenpaket über insgesamt vier Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Nach dem Grundsatz „Erhalten, was uns erhält“ fördert es insbesondere die klimafreundliche Wiedervernässung von Mooren, der Aufbau klimarobuster Wälder, die Renaturierung von Flüssen, die Neuanlage von Hecken und bienenfreundliches Grünflächenmanagement in den Kommunen.
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Zum Stopp der EU-Kommissionsinitiativen zu Renaturierung und Pestizidreduktion sowie den stattdessen veröffentlichten EU-Vorschlägen zur Sicherung der Ernährungssicherheit und Stärkung der Robustheit von Ernährungssystemen kommentiert Harald Ebner, Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Umwelt:
Gerade stabile Ökosysteme und Artenvielfalt sind die Grundlage jeder Ernährungssicherung, jeder Landwirtschaft. Heute mehr, aber morgen nichts mehr zu ernten, ernährt keine kommenden Generationen. Die Rettung von Bestäubern, Böden und Biotopen duldet gerade deshalb keinen Aufschub, genauso wenig wie die Bekämpfung der Klimakrise, denn die Arten warten mit ihrem Aussterben nicht, bis wir andere Probleme gelöst haben. Das ist einhellige wissenschaftliche Meinung und klare Position des Weltbiodiversitätsrates (IPBES) sowie der Bundesregierung.
Der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen ist gerade für unsere Nahrungsmittelerzeugung unverzichtbar. Die aktuell kursierende Forderung, die künftige Vorgabe von vier Prozent Rückzugsfläche für die Natur zu streichen, ist daher unangemessen und billiger Populismus der Agrarlobby. Dabei wird der Ukrainekrieg schamlos für eigene Interessen missbraucht und nichts an den strukturellen Ursachen von Hunger in Afrika und Asien geändert.
Ich freue mich, dass wir heute Virginijus Sinkevičius, EU-Kommissar für Umwelt und Ozeane zu Gast im Deutschen Bundestag hatten und er mit Abgeordneten der Ausschüsse für Umwelt und für Landwirtschaft & Ernährung über die Umweltvorhaben der EU-Kommission ins Gespräch gekommen ist.
Besonders dankbar bin ich ihm für das klare Bekenntnis, dass Umweltfragen gerade jetzt NICHT in den Hintergrund rücken dürfen und dass Biodiversität und Artenkrise absolut keinen Aufschub mehr vertragen. Die Zeit läuft uns davon, wir müssen JETZT handeln.
Herr Sinkevičius hat uns persönlich auch darin bestärkt, dass die Annahme, aufgrund der aktuellen Lage könnten Ökologie und Nachhaltigkeit in der landwirtschaftlichen Produktion nach hinten rücken, irrig und falsch ist. Denn gerade der Verlust unserer natürlichen Lebensgrundlagen führt uns in die Katastrophe.
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