24.08.11 –
Berlin: Zur aktuellen Empfehlung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), die gentechnisch manipulierte, herbizidtolerante Soja-Sorte (356043) des Unternehmens Pioneer für den Import nach Europa zuzulassen, erklärt Harald Ebner:
Die Entscheidung der EFSA verdeutlicht erneut ihre Ignoranz gegenüber Gefahren und Risiken durch Einsatz der Agro-Gentechnik. Seit Monaten häufen sich Berichte und Studien über schwere Gesundheits- und Umweltschäden, die durch den Anbau von Gen-Soja, den damit verbundenen massiven Einsatz von Pestiziden und deren Rückstände in Futter- und Lebensmitteln hervorgerufen werden. Es ist realitätsfremd, wenn die EFSA angesichts dieser Entwicklungen behauptet, die herbizidtolerante Gen-Sojasorte 356043 sei "genauso sicher" wie konventionelles Soja.
Die EFSA setzt mit dieser Bewertung ihre Reihe fragwürdiger Entscheidungen zu Gunsten der Gentech-Lobby fort. Wir betrachten mit Sorge, dass leitende MitarbeiterInnen der EFSA nach wie vor enge Beziehungen zu den Gentechnik-Konzernen oder deren Lobby-Vereinigungen pflegen. Die Bundesregierung muss daher dringend auf EU-Ebene aktiv werden, damit die EFSA endlich ihre eigentliche Aufgabe wahrnimmt und einen echten und wirksamen Schutz von VerbraucherInnen und Umwelt durch unabhängige und kritische Prüfung von Zulassungsanträgen gewährleistet.
Bundesministerin Aigner muss bei der anstehenden Abstimmung im Agrarministerrat im Sinne der Verbraucher und Landwirte entscheiden und gegen die Zulassung einer weiteren unnötigen Gen-Sojasorte stimmen. Aigner und die CSU machen sich unglaubwürdig, wenn sie für ein gentechnikfreies Bayern plädieren und gleichzeitig auf EU-Ebene sämtliche Zulassungsanträge für Gen-Pflanzen unkritisch abnicken.
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