Glyphosat: Bayer hat aufs falsche Pferd gesetzt

Tausende weitere zugelassene Klagen in den USA zeigen: Der Alle-Pflanzen-Vernichter Glyphosat, den Bayer-Chef Baumann für eine 'Jahrhunderterfindung' hält, wird den Konzern noch teuer zu stehen kommen. Mit seiner forschen Behauptung, Glyphosat sei nicht verantwortlich für Krebserkrankung des Hausmeisters, der im ersten Bayer-Glyphosat-Prozess einen Millionen-Schadenersatz zugesprochen bekam, begibt Baumann sich auf dünnes Eis und setzt leichtfertig weiteres Vertrauen in die Traditionsmarke Bayer aufs Spiel. Bayer scheint sich nach der Übernahme ganz den Geschäftsgebaren von Monsanto anzupassen. Wie dreist der ehemalige US-Agrarkonzern und jetzige Bayer-Teil Öffentlichkeit und Behörden getäuscht hat, wurde heute im Glyphosat-Sonderausschuss der Europaparlaments noch ein Stück deutlicher.

05.09.18 –

Tausende weitere zugelassene Klagen in den USA zeigen: Der Alle-Pflanzen-Vernichter Glyphosat, den Bayer-Chef Baumann für eine 'Jahrhunderterfindung' hält, wird den Konzern noch teuer zu stehen kommen. Mit seiner forschen Behauptung, Glyphosat sei nicht verantwortlich für Krebserkrankung des Hausmeisters, der im ersten Bayer-Glyphosat-Prozess einen Millionen-Schadenersatz zugesprochen bekam, begibt Baumann sich auf dünnes Eis und setzt leichtfertig weiteres Vertrauen in die Traditionsmarke Bayer aufs Spiel. Bayer scheint sich nach der Übernahme ganz den Geschäftsgebaren von Monsanto anzupassen. Wie dreist der ehemalige US-Agrarkonzern und jetzige Bayer-Teil Öffentlichkeit und Behörden getäuscht hat, wurde heute im Glyphosat-Sonderausschuss der Europaparlaments noch ein Stück deutlicher.

Mit Monsanto und Glyphosat hat Bayer ganz klar aufs falsche Pferd gesetzt, weltweit geht der Trend inzwischen weg vom Allround-Pflanzenvernichter. Selbst in Deutschland hat sich sogar die schwarz-rote Koalition, die in derselben Konstellation erst letztes Jahr ganz Europa fünf weitere Jahre Glyphosat aufgedrückt hat, zumindest in der Theorie einen Glyphosat-Ausstieg als angebliches Ziel aufgeschrieben. Mit ,schnellstmöglich' und ,grundsätzlich' haben Union und SPD dafür allerdings extrem dehnbare Formulierungen gewählt, die jeder nach eigenem Gusto interpretiert. Passiert ist bisher nichts und Ministerin Klöckner will den Ausstieg offenbar lieber aussitzen als anpacken.

In giftfreie Pflanzenschutz-Alternativen investiert die Bundesregierung gerade mal vier Prozent ihrer Agrarforschungsmittel, Tendenz sinkend. Bei der jetzt anstehenden Zulassung der einzelnen glyphosathaltigen Pestizide für den deutschen Markt will die Bundesregierung erklärtermaßen keine Einschränkungen verordnen, obwohl genau das die einmalige Gelegenheit dafür wäre. Warum Glyphosat immer noch an Hobbygärtner verkauft wird, ist ohnehin unbegreiflich. Klöckners Vorgänger Schmidt hatte schon vor Jahren ein Privatanwender-Verbot angekündigt - passiert ist bis heute nichts.

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Glyphosat | Pestizide | Pressemitteilungen

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