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19.10.12 –
Bienen sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems. Durch die Bestäubung von Blütenpflanzen sorgen sie für dessen Stabilität und Vielfalt. Am 5. Oktober traf sich eine Gruppe von über 20 Imkern der Region Schwäbisch Hall/Hohenlohe mit dem grünen Bundestagsabgeordneten Harald Ebner, um sich über bienenpolitische Fragen auszutauschen. „Wir begrüßen sehr, dass Herr Ebner die Initiative für dieses Treffen ergriffen hat und sich für die Situation der Imkerei in unserer Region interessiert.“ freute sich Manfred Köger, Wahlkreisvorsitzender des Württembergischen Imkerverbandes. Der regionale Premiumhonig erfreue sich wachsender Beliebtheit. Durch Kurse für Neuimker sei es den Bezirksvereinen inzwischen gelungen, 90 neue Mitglieder zu gewinnen. Zudem bemühen sich einige Imkervereine um Fortbildungsangebote, um die parasitäre Varroamilbe effektiver bekämpfen zu können und dem Bienensterben entgegenzuwirken.
Sehr besorgt zeigte sich Ebner über die Gesundheitsrisiken für Bienen durch Neonicotinoide. Diese hochgiftigen Pestizide würden über längere Zeit selbst bei geringen Dosen zu einer schleichenden Vergiftung führen. Bereits nicht-tödliche Giftmengen könnten Bienenvölker existenziell schädigen, weil die Tiere ihren Orientierungssinn verlieren würden. In Frankreich wurde eines der Neonicotinoide (Thiometoxam) bereits verboten. „Die Bundesregierung lässt die Imker mit den Risiken im Regen stehen und nimmt Bienenschäden zu Gunsten eines industriellen Agrarmodells in Kauf“ kritisierte Ebner. Dies belegten die Antworten auf eine Kleine Anfrage der Grünen zu diesem Thema.
Auch die Agro-Gentechnik birgt ein großes Gefährdungspotential für die Imkerei. Im kommenden Jahr sei mit EU-Anbauzulassungen von gentechnisch veränderten Pflanzen zu rechnen, ohne dass die Bundesregierung Schutzregeln für Imker erlasse, kritisierte Harald Ebner. „Die Bundesregierung muss die Imkerei endlich im Gentechnikgesetz berücksichtigen und durch wirksame Maßnahmen wie Haftungsregeln und weite Schutzabstände schützen!“ forderte der Grüne Bundestagsabgeordnete. Scharfe Kritik übte Ebner an Plänen der EU-Kommission, die Kennzeichnungspflicht bei Verunreinigungen mit Gentech-Pollen in Honig faktisch auszuhebeln. „Der Verbraucherschutz und der gute Ruf von Honig als reines Naturprodukt darf nicht durch krumme Tricks beschädigt werden!“. Dies gelte besonders jetzt, wo eine französische Langzeitfütterungsstudie an Ratten auf mögliche Gesundheitsschäden durch gentechnisch veränderten Mais hinweise.
Zunehmend Probleme bereitet der Imkerschaft auch die starke Ausbreitung des Maisanbaus, was das Nahrungsangebot für Bienen reduziere. „Unsere Landwirtschaft ist nicht mehr bunt“ klagte ein Teilnehmer. Die Runde war sich daher einig, dass blühende Ackerrandstreifen und bienenattraktive Blühpflanzenmischungen als Alternative zu Monokulturen besser gefördert werden müssten. Die anstehende EU-Agrarreform biete Chancen für eine bienenfreundlichere Landwirtschaft mit mehr Vielfalt auf Feldern und Wiesen.
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