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15.03.19 –
Die Sache mit dem Suppenhuhn Ein Abend über landwirtschaftliche Tierhaltung
Die Tierärztin Dr. Cornelie Jäger war auf Einladung von Harald Ebner MdB in die Volkshochschule Crailsheim gekommen, um ihr neues Buch „Die Sache mit dem Suppenhuhn“ vorzustellen. 82 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in der EU halten Verbesserungen bei der landwirtschaftlichen Tierhaltung für notwendig. Die ehemalige Tierschutzbeauftragte des Landes erläuterte in einem Vortrag ihre praktischen Lösungsvorschläge für eine tiergerechte Haltung von Nutztieren, die sie auch in ihrem Buch darstellt. Darin fordert Cornelie Jäger, Tiere in ihrer „ganzen Multifunktionalität“ zu nutzen und nicht nur als Lieferanten günstiger Lebensmittel anzusehen. Sie macht Vorschläge, wie eine tiergerechtere Haltung realisiert werden kann und fordert eine verpflichtende, transparente Tierhaltungskennzeichnung für alle Fleischprodukte ähnlich der Eierkennzeichnung. Nur so könne die Haltungsform klar definiert werden. Laut einer Studie des Wissenschaftlichen Beirates der Bundesregierung von 2015 sind insgesamt 3 bis 5 Mrd. Euro pro Jahr nötig, um eine andere, tiergerechte Haltung zu finanzieren. Dies würde eine Erhöhung des Endverbraucherpreises um bis zu 6 Prozent bedeuten. Die ehemalige Landestierschutzbeauftragte Cornelie Jäger möchte sachliche und zugleich empathische Antworten geben zum „Ob“ und „Wie“ landwirtschaftlicher Tierhaltung, wie sie sagt. Sie sucht in ihrem Buch nach Lösungen, die von möglichst vielen getragen werden. So saßen im interessierten Publikum in der Crailsheimer Volkshochschule neben Verbraucherinnen und Verbrauchern auch Landwirte sowie Molkereivertreter. Der einladende Bundestagsabgeordnete Harald Ebner war leider krankheitsbedingt verhindert. Die Buchautorin ging auch auf die Umweltaspekte bei der Tierhaltung ein. Sie forderte, auf den Import von Futtermitteln zu verzichten. Stattdessen sei eine Fütterung auf der Basis von Nebenprodukten und Grundfutter anzustreben. Körnerleguminosen als wesentlicher Bestandteil des Futters sollten durch die Eiweißstrategie aufgewertet werden. „Wegen der Nahrungskonkurrenz werden wir bei Hühnern und Schweinen mit der Anzahl drastisch runtergehen und mehr auf Weidetiere setzen müssen“, so die Expertin. Das würde bei angepasstem Konsumverhalten sogar positive Effekte in der Klimabilanz bringen. Aus dem Publikum wurde der Wunsch nach richtungsweisenden Ansagen durch die Politik geäußert. Jäger ergänzte, dass hierbei langfristige Lösungen und geeignete Übergangsfristen wichtig seien, um den betroffenen Betrieben Planungssicherheit zu gewähren. „Wir wollen unsere bäuerlichen Familienbetriebe erhalten“, so Jäger. Sie appellierte ebenso wie die Anwesenden an den Handel, sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung zu stellen und zu fairen Preisen beizutragen.
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