Gemeinsam mit der Grünen Europaabgeordneten Anna Deparnay-Grunenberg und der Landtagsabgeordneten Jutta Niemann besuchte Harald Ebner den Wald der Fürst zu Bentheimischen Domänekammer in Gaildorf. Betriebsleiter Henning Buss und Förster Ulrich Stahl vermittelten in dem zweistündigen Rundgang ein Bild über die aktuellen Herausforderungen in der Waldwirtschaft. Auch in diesem vorbildlich bewirtschafteten Wald sind die durch die Klimaveränderungen in den letzten Jahren entstandenen Herausforderungen groß. Gedieh die Tanne, die auf einem Standort bisher gefördert wurde, in der Vergangenheit noch sehr gut, hat sie nun zunehmend mit den rasch aufeinander folgenden Käferkalamitäten und der großen Trockenheit zu kämpfen. Auch bei den jungen Buchen, die einen guten Anteil in der üppigen Naturverjüngung darstellen, sind Trockenschäden zu erkennen. Das Überleben der so gezeichneten Bäume ist ungewiss. Nur vielfältige Waldökosysteme können die Folgen der Klimakrise abpuffern, daher müssen wir den Waldumbau hin zu naturnahen Mischwäldern beschleunigen. Nötig ist eine höhere Baumartenvielfalt, v.a. an Laubbäumen. Das hilft, das Ausfallrisiko von Baumarten zu streuen, verbessert die Waldböden und beugt Austrocknung vor. Auch die Waldbewirtschaftung muss angepasst werden, um Waldökosysteme von Stressfaktoren zu entlasten und naturnah zu verjüngen. Dazu gehört wirksamer Verbissschutz für Jungbäume durch angepasste Wildbestände, bodenschonende Erntemethoden und ein Verzicht auf die Totalräumung von Schadflächen.
12.02.21 –