BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Harald Ebner, MdB

Weinanbau: Bundesregierung lässt Öko-Winzer im Regen stehen

Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Harald Ebner (Schwäbisch Hall/Hohenlohe) kritisiert Bundeslandwirtschaftsminister Schmidts fehlendes Krisenmanagement im ökologischen Pflanzenschutz Die Lage der ökologischen Weinbaubetriebe in Deutschland ist wegen massivem Befall mit falschem Mehltau, bedingt durch die ungewöhnlich feuchte Witterung, katastrophal. Momentan können die ökologisch wirtschaftenden Betriebe gegen den falschen Mehltau nur Kupfer einsetzen, was aber bei Nässe nicht funktioniert. Die Grün-Schwarze Landesregierung hat anlässlich der Unwetter einen Sondertopf für Schäden der Landwirte eingerichtet, speziell auch für die geschädigten Hanglagen im Kochertal.

23.06.16 –

Die dramatische Situation ökologisch wirtschaftender Weinbaubetriebe in Baden-Württemberg hält Harald Ebner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Mitglied im Bundestags-Agrarausschuss für absehbar und gibt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidts fehlendem Krisenmanagement die Schuld: "Jetzt rächt sich auf Kosten der Öko-Winzer, dass Minister Schmidt die Erforschung des alternativen Pflanzenschutzes sträflich vernachlässigt. Er hat im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) nur Worthülsen produziert, statt an einer sinnvollen Alternativ- und Reduktionsstrategie zu arbeiten. Die Betriebe brauchen jetzt unbürokratische Hilfe, damit sie nicht ihre gesamte Ernte verlieren."

Die Lage der ökologischen Weinbaubetriebe in Deutschland ist wegen massivem Befall mit falschem Mehltau, bedingt durch die ungewöhnlich feuchte Witterung, katastrophal. Momentan können die ökologisch wirtschaftenden Betriebe gegen den falschen Mehltau nur Kupfer einsetzen, was aber bei Nässe nicht funktioniert. Die dramatische Situation ökologisch wirtschaftender Weinbaubetriebe in Baden-Württemberg hält Harald Ebner, MdB (Bündnis 90/Die Grünen) aus Schwäbisch Hall/Hohenlohe und Mitglied im Bundestags-Agrarausschuss für absehbar und gibt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidts fehlendem Krisenmanagement die Schuld: "Jetzt rächt sich auf Kosten der Öko-Winzer, dass Minister Schmidt die Erforschung des alternativen Pflanzenschutzes sträflich vernachlässigt. Er hat im Rahmen des Nationalen Aktionsplans Pflanzenschutz (NAP) nur Worthülsen produziert, statt an einer sinnvollen Alternativ- und Reduktionsstrategie zu arbeiten. Die Betriebe brauchen jetzt unbürokratische Hilfe, damit sie nicht ihre gesamte Ernte verlieren."

Bis 2013 konnten die Winzer auf Kalium-Phosphonat zurückgreifen, das inzwischen aber nach EU-Öko-Recht nicht mehr zugelassen ist. Setzen die Betriebe es trotzdem ein, verlieren sie ihren Öko-Status. Sie stehen also vor der Alternative, entweder dieses Jahr ihre gesamte Ernte zu verlieren, oder drei Jahre lang erneut auf Öko umstellen zu müssen. Auch die Trauben von nicht behandelten Flächen im selben Betrieb dürfen nach momentaner Rechtslage nicht zu Öko-Wein verarbeitet werden. Die Forschung an alternativen Pflanzenschutzmaßnahmen und pilzresistenten Sorten, die in Baden-Württemberg gute Erfolge zeigen, steckt mangels Finanzausstattung noch in den Anfängen.

Ebner: "Dabei muss auch die Verwendung von Kalium-Phosphonat geregelt werden. Dass der Wein von damit behandelten Flächen nicht als ökologisches Produkt vermarktet werden kann, ist konsequent. Wir fordern Christian Schmidt aber auf, den Betrieben, die dieses Jahr in Not sind, eine schnelle Rückkehr in das ökologische Kontrollsystem schon im nächsten Jahr zu ermöglichen und den Wein von nicht behandelten Flächen weiter als ökologisches Produkt anzuerkennen." Um den ökologischen Weinbau mittel- und langfristig zu unterstützen, brauche es ernsthafte Anstrengungen und entsprechende finanzielle Mittel für die Forschung an alternativen Pflanzenschutzmaßnahmen und die Züchtung von weiteren pilzresistenten Sorten. Ebner: "Solange es keine Alternativen gibt, muss die Bundesregierung sich bei der EU für die Prüfung einer zeitlich und mengenmäßig begrenzten Zulassung von Kalium-Phosphonat im Öko-Weinbau einsetzen. Ich unterstütze ausdrücklich die Forderungen der Fachministerien in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz."

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