Grüne Waldaktionswoche: Waldrundgang mit Forstleuten und Naturschützern

Die Einladung von Harald Ebner zu einem Waldrundgang im Rahmen der Aktionswoche #Wälder mit Zukunft auf Initiative der Grünen Bundestagsfraktion wurde sehr gut angenommen.  Bei dem zweistündigen Rundgang im Raum Mainhardt mit  Vorständen und Mitgliedern der Waldbauvereine Mainhardt und Schwäbisch Hall sowie Tilmann Preuss von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Forstamtsleiter Dr. Andreas Wickel und Martin Zorzi, Leiter des Umweltzentrums Schwäbisch Hall, wurden Klimaschäden sowie Handlungsoptionen für den Waldbau erörtert. Harald Ebner konnte Schadbilder und Positivbeispiele vor Ort in Augenschein nehmen. Die abschließende Einkehr im Gasthaus Mönchshof in Mainhardt bot Gelegenheit zum vertiefenden Austausch.  Die Waldschäden sind auch in Baden-Württemberg sehr besorgniserregend. Bereits jetzt sind in Baden-Württemberg laut einer Antwort der Bundesregierung auf unsere schriftlich eingereichte Frage 2,3 Mio. Kubikmeter mehr Schadholz angefallen als im letzten Jahr. Die Waldbrandgefahr nimmt massiv zu. Nicht mehr allein die Fichte ist Sorgenkind, sondern auch die Buche und andere Baumarten schwächeln. Daraus erwachsen enorme Herausforderungen für die Forstbetriebe: Sie kommen kaum hinterher, die mit Borkenkäfern befallene Bäume schnell aus dem Wald entfernen und das Holz so vor Verderb zu retten. Gleichzeitig ist der Holzpreis im Keller, so dass die Einnahmen für neue Investitionen wie für den Waldumbau fehlen. Daher ist es richtig, dass die Politik in der Krisenlage hilft. Zur Waldkrise hat es im Bundestag am 11. November auch eine Expertenanhörung gegeben. Wir müssen auch den Holzmarkt durch eine Holzbaustrategie entlasten, damit Forstwirtschaft nicht zum Verlustgeschäft wird. Mehr Holzbau hilft dem Klima gleich doppelt: Kohlenstoff wird lange gebunden und klimaschädliche fossile Baustoffe können ersetzt werden. Leider bleibt die Bundesregierung hier bisher weitgehend untätig, während Baden-Württemberg bereits viele Hürden für den Holzbau abgebaut hat. Doch Geld für Wiederbewaldung allein kann und wird es nicht richten. Die Bedrohung durch den Klimawandel für den Wald ist weitaus größer und viel unberechenbarer als das Waldsterben in den 80ern. Wir brauchen mehr Forschungsanstrengungen zu den Anpassungspotentialen heimischer Baumarten und Waldtypen an verschiedenen Standorten. Wir brauchen vor allem bei Wiederbewaldung und Waldumbau eine umfassende Strategie statt Aktionismus ohne Konzept. Leider hat Ministerin Klöckner versäumt, die Hilfsgelder an ökologische Vorgaben zu koppeln.

17.10.19 –

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