Das Wunder von Mals: Nerv getroffen mit Pestizid-Film

Der Grüne Ortsverband Schwäbisch Hall und der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner haben mit ihrer Filmveranstaltung „Das Wunder von Mals“ offenbar ein Thema gefunden, das viele umtreibt. Über 100 Menschen strömten in den Bioland-Gasthof Roter Ochsen in Wackershofen. Einige mussten vom Vorraum aus dem Film und der nachfolgenden Diskussion folgen, weil im Saal kein Platz mehr zu bekommen war. Der Dokumentarfilm begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner von Mals in Südtirol bei ihrem Widerstand gegen immer mehr Gift in ihrer Gemeinde. Bei einer Volksabstimmung hatten sich 76 Prozent der Malser für ein Verbot von Pestiziden auf ihrem Gemeindegebiet ausgesprochen. Seit Jahren expandieren um ihren Ort herum und im ganzen Vinschgau die Apfelplantagen, steigen die Menge und die Toxizität ausgebrachter Pestizide, was Natur, Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung sowie zunehmend auch die dortige Tourismusbranche beeinträchtigt.

27.10.18 –

Der Grüne Ortsverband Schwäbisch Hall und der Bundestagsabgeordnete Harald Ebner haben mit ihrer Filmveranstaltung „Das Wunder von Mals“ offenbar ein Thema gefunden, das viele umtreibt. Über 100 Menschen strömten am Freitag, dem 26. Oktober in den Biolandgasthof Roter Ochsen in Wackershofen. Einige mussten vom Vorraum aus dem Film und der nachfolgenden Diskussion folgen, weil im Saal kein Platz mehr zu bekommen war. Der Dokumentarfilm begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner von Mals in Südtirol bei ihrem Widerstand gegen immer mehr Gift in ihrer Gemeinde. Bei einer Volksabstimmung hatten sich 76 Prozent der Malser für ein Verbot von Pestiziden auf ihrem Gemeindegebiet ausgesprochen. Seit Jahren expandieren um ihren Ort herum und im ganzen Vinschgau die Apfelplantagen, steigen die Menge und die Toxizität ausgebrachter Pestizide, was Natur, Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung sowie zunehmend auch die dortige Tourismusbranche beeinträchtigt.

„Ich fühle mich wie in Mals“, sagte Regisseur Alexander Schiebel angesichts des vollen Saals und der Lebhaftigkeit der anschließenden Diskussion in Wackershofen. Schon seit Wochen seien die Säle voll bei seiner Tour durch Bayern und Baden-Württemberg. Harald Ebner und Laura Hecker, die neue Vorsitzende des Haller Ortsverbandes der Grünen, eröffneten den Abend. Ihr Ko-Vorsitzender Oliver Scherer moderierte das Gespräch mit Alexander Schiebel, Harald Ebner und Johannes Enssle, dem Vorsitzenden des Naturschutzbundes (NABU) Baden-Württemberg. Enssle sagte, die Eigeninitiative der Menschen sei sehr wichtig, um endlich eine Abkehr von einer Landwirtschaft mit immer höherem Pestizideinsatz zu erwirken. Auch Harald Ebner betonte, dass mit einem derart breiten und deutlich sichtbar gemachten Rückhalt der Menschen längst überfällige Gesetze besser auf den Weg gebracht werden könnten. „Wir brauchen einen bundesweiten Pestizidreduktionsplan“, mahnte er. Zu der vom NABU geforderten Offenlegung der in Baden-Württembergs Landwirtschaft ausgebrachten Pestizide sagt er: „Ohne eine solche Transparenz wird einer Pestizidreduzierung jede Grundlage entzogen.“

Das Publikum zeigte sich berührt von der Hartnäckigkeit und dem Mut der Malser Bevölkerung, die auf kreative und humorvolle Weise die große Zahl der Menschen, die hinter ihrer Initiative steht, „sichtbar machen“, wie Schiebel es nennt. Das geschieht zum Beispiel mit selbst genähten Fahnen, einer originellen Aktion für die Fahrradfahrenden in ihrem Tal oder einer nächtlichen Flashmob-Aktion. In Wackershofen kamen Fragen auf wie diese: Ist ein Wunder von Mals in Hohenlohe denkbar? Wo finden sich in der Region „pestizidfreie“ Verpächter? Jeder sei gefragt, in seinem Umfeld dafür zu werben, meint ein anwesender Landwirt. Oliver Scherer fordert, bei Neuverpachtungen durch die Stadt Schwäbisch Hall sollten nur noch Pächterinnen und Pächter in Betracht gezogen werden, die eine ökologische Landwirtschaft betreiben oder eine Umstellung zum Öko-Landbau anstreben. Harald Ebner: „Wir brauchen mehr Forschungsgelder für alternative Landwirtschaft. 20 Prozent Ökolandbau als Ziel reichen nicht angesichts von 80 Prozent weniger Insektenbiomasse in den letzten 20 Jahren.“ Überall auf der Welt, ob in Österreich, Frankreich oder Argentinien, entstünden solche Initiativen, so Ebner, die Zeit sei mehr als reif für eine Umkehr zu einer naturverträglicheren und nachhaltigen Landwirtschaft.

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