BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Harald Ebner, MdB

Ökogeflügel - täglich ein Kraftakt: Diskussion auf dem Hof

Die von der EU-Kommission geplante Änderung der EU-Öko-Verordnung ist für die hiesigen Ökobauern eine Katastrophe: der Paradigmenwechsel weg von der Prozessqualität bedeutet für viele von ihnen das Aus, so ihre Befürchtung. Das wurde bei einem Besuch des grünen Bundestagsabgeordneten Harald Ebner auf dem Bio-Putenhof Sternhof in Weikersholz deutlich. Seit 2003 mästet Familie Mack Bioputen in vier Mastställen und einem Aufzuchtstall, pro Jahr wachsen auf dem Sternhof rund 22.000 Mastputen heran. Michael Mack vom Sternhof hatte für den Besuch auch andere Bio-Geflügelbauern, einen Vertreter des Bauernverbands sowie Vertreter der Brüterei eingeladen, die seinen Hof mit Jungtieren beliefert, und die extra aus Norddeutschland angereist waren.

23.06.14 –

Die von der EU-Kommission geplante Änderung der EU-Öko-Verordnung ist für die hiesigen Ökobauern eine Katastrophe: der Paradigmenwechsel weg von der Prozessqualität bedeutet für viele von ihnen das Aus, so ihre Befürchtung. Wo bisher Pestizide einfach nicht eingesetzt werden dürfen und dadurch die Umwelt geschützt wird, soll es nach dem Willen des Kommissars künftig nur noch um Grenzwerte für Pestizide in den Bioprodukten gehen und nicht mehr um die Art und Weise, wie sie produziert werden. Gerade in der eher kleinteilig strukturierten bäuerlichen Landwirtschaft in Baden-Württemberg entstehen z.B. durch mögliche Verunreinigungen durch den Einsatz von Pestiziden auf angrenzenden Höfen unkalkulierbare Risiken für die Biobauern. Das birgt die Gefahr, dass sie im Wettbewerb mit großräumiger strukturierten Gebieten künftig nicht lange durchhalten werden.

Dass diese und weitere geplante Änderungen in der EU-Öko-Verordnung Bio-Bauern vor ernsthafte Probleme stellen, wurde bei einem Besuch des grünen Bundestagsabgeordneten Harald Ebner auf dem Bio-Putenhof Sternhof in Weikersholz deutlich. Seit 2003 mästet Familie Mack Bioputen in vier Mastställen und einem Aufzuchtstall, pro Jahr wachsen auf dem Sternhof rund 22.000 Mastputen heran.  Michael Mack vom Sternhof hatte für den Besuch auch andere Bio-Geflügelbauern, einen Vertreter des Bauernverbands sowie Vertreter der Brüterei eingeladen, die seinen Hof mit Jungtieren beliefert, und die extra aus Norddeutschland angereist waren.

Bei einer Führung wurden weitere geplante Änderungen in der EU-Öko-Verordnung, die nicht nur die Landwirte vor Probleme stellen, intensiv diskutiert. Denn auch für Verbraucherinnen und Verbraucher würden die geplanten Änderungen Unsicherheit bringen: so soll nach dem Willen der EU-Kommission der Grenzwert für Verunreinigungen durch gentechnisch veränderte Organismen in Bio-Lebensmitteln entfallen.

Für Harald Ebner ist die Absicht hinter den geplanten Änderungen eindeutig: „Mit der geplanten Umgestaltung der EU-Öko-Verordnung sollen die europäischen Standards an die amerikanischen angepasst werden – und das schon bevor das geplante Freihandelsabkommen TTIP verhandelt und beschlossen ist. Von der Bundesregierung erwarte ich hier deutlich mehr Engagement gegen die geplanten Verschlechterungen: sie sagt zwar, dass sie damit auch nicht einverstanden ist, echtes Engagement lässt sie aber vermissen. Bei den CO2-Grenzwerten für Autoflotten hat Angela Merkel durch ihren Einsatz innerhalb kürzester Zeit bewirkt, dass die geplanten Regelungen gekippt wurden. Deutschlands Stimme wird also in Europa gehört – vorausgesetzt, die Bundesregierung hat auch tatsächlich ein Interesse daran, Verschlechterungen für VerbraucherInnen und Biolandwirte bei der EU-Öko-Verordnung zu verhindern“, betonte der Hohenloher Abgeordnete bei seinem Besuch.

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