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19.08.11 –
Zur aktuellen Studie von Celeres über die Ausweitung des Anbaus von gentechnisch manipulierten Pflanzen in Brasilien erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agrogentechnik:
Die Agrarberatungsfirma Celeres feiert den zunehmenden Anbau von gentechnisch manipulierter Soja, Baumwolle und Mais in ihrer Studie als "Fortschritt". Das Gegenteil ist der Fall - für Umwelt, für Verbraucher und letztlich auch für Landwirte. Das beweist auch eine aktuell veröffentlichte Studie des Swedish Institute for Food and Biotechnology über die Auswirkungen des Anbaus von Gen-Pflanzen in Brasilien. Sie macht erschreckend deutlich, mit welchen Risiken für Mensch und Umwelt der angebliche "Fortschritt" erkauft wird.
Schon lange zeichnet sich ab, dass mit herbizidresistenten Gen-Pflanzen der Pestizideinsatz steigt. Dabei wird nicht nur das verstärkt in die Kritik geratene Totalherbizid "Roundup" ausgebracht, dessen Hauptwirkstoff im Verdacht steht, für hohe Fehlgeburts- und Missbildungsraten in den Anbaugebieten verantwortlich zu sein. Auch in der EU längst verbotene Pestizide werden immer häufiger eingesetzt, weil viele Unkräuter inzwischen resistent geworden sind. Allein von 2007 bis 2009 ist beispielsweise der Import des besonders gesundheitsschädlichen Pestizids Paraquat nach Brasilien von null auf 66 Millionen Kilogramm pro Jahr gestiegen.
Die Bundesregierung muss die zunehmenden Warnsignale aus Südamerika endlich zur Kenntnis nehmen und gemeinsam mit den Bundesländern einen wirksamen Maßnahmenplan zum Schutz von Verbrauchern und Nutztieren vor Pestizid-Rückständen aus Import-Futtermitteln vorlegen. Außerdem muss das von Ministerin Ilse Aigner eingeführte Qualitätszeichen "ohne Gentechnik" besser unterstützt und kommuniziert werden, damit Verbraucher gezielt gentechnikfrei produzierte Lebensmittel erwerben können und die deutsche Land- und Lebensmittelwirtschaft die großen Marktchancen einer gentechnikfreien Produktion nutzen kann.
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