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Berlin:Zum Fachgespräch "Gifte & Gene im argentinischen Gen-Soja" erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agrogentechnik:
Professor Andrés Carrasco aus Buenos Aires hat erstmals in Deutschland seine alarmierenden Forschungsergebnisse zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Gen-Soja Anbaus vorgestellt. Insbesondere der gestiegene Einsatz von Pestiziden –vor allem von Roundup/Glyphosat – führt zu schwerwiegenden Schäden.
Die Bundesregierung muss angesichts dieser Erkenntnisse die Glyphosat-Verharmlosung beenden und das Vorsorgeprinzip konsequent anwenden. Statt die Zulassung zu verlängern muss die Toxizität von Glyphosat unter Einbeziehung aller vorliegenden Studien neu bewertet werden, bis dahin muss die Zulassung ausgesetzt werden.
Professor Carrasco konnte in seinen Ausführungen auch kritische Stellungnahmen deutscher Behörden zu seinen Ergebnissen eindrucksvoll entkräften. Anders als etwa vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) behauptet, würden schwere Missbildungen bereits bei niedrigsten Glyphosat-Konzentrationen auftreten. Aufgrund der großen Ähnlichkeit der frühen Embryonalentwicklung bei allen Wirbeltieren seien die im Experiment beobachteten Auswirkungen auf Amphibien durchaus auf den Menschen übertragbar. Der Anstieg der Rate von Fehlgeburten, Missbildungen und Krebs bei Kindern in Argentinien um ein Vielfaches in den vergangenen zehn Jahren bestätige das auf traurige Weise. Glyphosat überwinde nachweislich die Blut- und Plazentaschranke und kann sich in embryonalen Zellen anreichern. Auch den Einwand, nur die Beistoffe (Netzmittel) seien besonders giftig, konnte Carrasco widerlegen, da er reines Glyphosat ohne Zusätze verwendete. Das heißt: Auch europäisches Roundup ist gesundheitsschädlich, selbst wenn es anders zusammengesetzt ist, als die Produktvarianten in Südamerika.
Claire Robinson von der Organisation Earth Open Source bemängelte das unwissenschaftliche Vorgehen von BVL und BfR bei der Interpretation von Studienergebnissen zu Glyphosat, die Grundlage der Erstzulassung waren: Missbildungen und Störungen im Rahmen der embryonalen Entwicklung würden als solche nicht erkannt oder als "Entwicklungsvariationen" verharmlost. Auch das Heranziehen von "historischen Kontrolldaten", das sind Vergleichsgruppen aus Studien mit teilweise völlig anderem Versuchsdesign, sei mit Grundsätzen seriöser Wissenschaft nicht vereinbar.
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