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Am Dienstag, 30.10.2012 traf sich Harald Ebner, Bundestagsabgeordneter von Bündnis 90/ Die Grünen und Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit Vertretern der Landjugend Württemberg-Baden. Nach einer Führung über den Ferkelerzeugungs- und Schweinemastbetrieb der Familie Immel in Bibersfeld lud die Landjugend zur „Tischkussion“. Das Interesse war groß, neben dem Landesvorstand waren auch zahlreiche VertreterInnen der regionalen Orts- und Kreisverbände gekommen. Bei Apfelschorle und einer deftigen Brotzeit diskutierte Harald Ebner mit der Landjugend über Themen rund um Landwirtschaft und ländlichen Raum.
Das Themenspektrum, das den Landwirtschaftsnachwuchs interessierte, reichte von der Frage, wie der ländliche Raum angesichts demographischen Wandels und Abwanderungstendenzen seine Lebensqualität erhalten kann bis zur ärztlichen Versorgung, die etwa durch die Gründung von Ärztehäusern verbessert werden könnte, und dem öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum. Als einen Mosaikstein für den Nahverkehr nannte Harald Ebner das Konzept der Bürgerbusse, bei denen Ehrenamtliche die Mobilität dort verbessern, wo der klassische ÖPNV an seine Grenzen kommt. Darüber hinaus bedürfe es aber eines komplexen Maßnahmenbündels und neuer Ideen, wie etwa der bedarfsgerechten Koordination von privaten PKW-Fahrten mittels digitaler Medien.
Im Zentrum des Diskussion stand die anstehende EU-Agrarreform (GAP). Kritik übten die Vertreter der Landjugend dabei an den Plänen von EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos, einen Teil der Direktzahlungen an die Bereitstellung ökologischer Vorrangflächen zu binden. Harald Ebner appellierte an die Junglandwirte, sich aktiv in die Diskussion um das Greening einzubringen, statt in Totalopposition zu gehen: „Aktuell steht im Entwurf ‚im Umweltinteresse genutzte Flächen‘, da steckt das Wort Nutzung drin, das ist das Gegenteil von Stilllegung“. Es ginge um die Erhaltung von Kulturlandschaften und Agrarökosystemen und die seien nun mal mit der Nutzung verbunden. Gemeint sei eine ökologisch verträgliche Nutzung ohne Gentechnik, Pflanzenschutzmittel und Stickstoffdüngung, erklärte Harald Ebner. „Die Landjugend sollte die Möglichkeit ergreifen, sich mit entsprechenden Nutzungsvorschlägen einzubringen und mitzugestalten“.
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