Bundesinstitut verharmlost Gefahren des Pestizids Glyphosat weiterhin

Erneut verharmlost das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) alarmierende neue Erkenntnisse zu möglichen Gefahren des Pestizids Glyphosat. Dieses Mal eine Studie der Universität Leipzig, laut der Kühe das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin haben. Und erneut zieht das Institut wissenschaftliche Studien in Zweifel. Was unbestreitbar ist, räumt das BfR zwar ein – nämlich dass die untersuchten Kühe das Ackergift im Körper haben. Ein "kausaler Zusammenhang" zu gesundheitlichen Auswirkungen auf die Tiere, die ebenfalls unzweifelhaft beobachtet wurden, sei jedoch durch die Untersuchung nicht eindeutig zu belegen, so das BfR.

27.09.13 –

Zur Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu einer Studie der Universität Leipzig, laut der Kühe das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat im Urin haben, erklärt Harald Ebner:

Ein weiteres Mal verharmlost das BfR alarmierende neue Erkenntnisse zu möglichen Gefahren des Pestizids Glyphosat. Und ein weiteres Mal zieht das Institut wissenschaftliche Studien in Zweifel. Was unbestreitbar ist, räumt das BfR zwar ein – nämlich dass die untersuchten Tiere das Ackergift im Körper haben. Ein „kausaler Zusammenhang“ zu gesundheitlichen Auswirkungen auf die Tiere, die ebenfalls unzweifelhaft beobachtet wurden, sei jedoch durch die Untersuchung nicht eindeutig zu belegen, so das BfR.

Diese Grundhaltung einer Bundesbehörde, die uns vor Gefahren schützen soll, ist einfach nicht hinnehmbar: Was nicht eindeutig als gefährlich bewiesen ist, ist für das BfR unbedenklich. Stattdessen müssen derartige Ergebnisse doch zumindest ein Warnruf und Anlass für weitere Untersuchungen sein. Und es kann doch nicht sein, dass ausnahmelos all jene wissenschaftlichen Untersuchungen, die Risiken von Pestiziden aufdecken, regelmäßig von einer Bundesbehörde als nichtwissenschaftlich abgekanzelt werden. Das sollten sich die Universitäten nicht weiter bieten lassen!

Schließlich häufen und erhärten sich die Verdachtsmomente dafür, dass von dem weit verbreiteten Glyphosat ernste Gefahren für die Gesundheit von Menschen und Tieren ausgehen. Das Pflanzengift wird nicht nur in der Landwirtschaft immer mehr eingesetzt – jeder Hobbygärtner kann es kaufen und völlig unkontrolliert verwenden. Die Baumärkte bewerben das Mittel sogar offensiv.

Das Vorsorgeprinzip gebietet eine Aussetzung der Glyphosat-Zulassung, bis seine Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt umfassend untersucht und geklärt sind. Es ist beschämend, dass ausgerechnet das kleine El Salvador uns vormachen muss, wie es geht. Dort ist jetzt ein Gesetz zum Verbot von Glyphosat und vielen weiteren giftigen Pestiziden auf den Weg gebracht worden. Diesem guten Beispiel müssen wir folgen!

Kategorie

Agrogentechnik | Glyphosat | Pressemitteilungen

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>