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09.08.12 –
Harald Ebner und Mitglieder der grünen Kreistagsfraktionen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Beate Braun, Andrea Hermann, Erika Bauer und Jochen Feuchter sowie Lutz Engelhardt, Kreisvorsitzender der Grünen Hohenlohe, verschafften sich bei einer Tour auf und entlang der A6 von der Landesgrenze Bayern bis Bretzfeld einen aktuellen Eindruck von der Verkehrssituation und den unterschiedlichen derzeitigen Lösungsvarianten.
Erstaunt zeigten sich einige der Teilnehmer, wie reibungslos und flüssig der Verkehr auch in Abschnitten mit höherem Verkehrsaufkommen lief. "Selbst dann waren wir konstant mit ca. 120 km/h unterwegs", so Kreisrätin Andrea Herrmann, die den Tourbus steuerte. Enorm hilfreich für einen guten Verkehrsfluss ist das Lkw-Überholverbot, waren sich die Teilnehmer einig. "Zusammen mit einer durchgängigen Geschwindigkeitsregelung von 120 km/h und einer Erweiterung des Zeitfensters für das Überholverbot ließe sich die Kapazität bei gleichzeitigem flüssigem Verkehr schon jetzt deutlich steigern", so Harald Ebner. Auf längere Sicht sind aber an der wichtigen Ost-West-Achse auch bauliche Maßnahmen notwendig. Einen Luxusausbau mit komplett durchgehend drei Streifen und Standspur halten Ebner und die KreisrätInnen jedoch nach wie vor für überflüssig und im Übrigen schlicht nicht finanzierbar. Hier würde mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Denn zum einen fehle dem Bund das Geld und die von manchen propagierte ÖPP-Finanzierung stelle keine sinnvolle Lösung dar. "Unterm Strich kommt das die Steuerzahler immer teurer, der Staat schießt Riesensummen zu und verzichtet für Jahrzehnte auf seine Mauteinnahmen", so Ebner. "Zum anderen sprechen auch die Verkehrsprognosen des BMVBS, für eine Optimierung mit Pfiff, aber gegen einen überdimensionierten Ausbau. So prognostiziert das Ministerium auf meine Nachfrage für das Jahr 2025 für den Abschnitt Kupferzell bis zur Landesgrenze Bayern 64.000 bis 66.000 Kfz am Tag, derzeit liegen wir bei maximal 47.000 Kfz in 24 Stunden. Gleichzeitig liegt die Kapazität einer 2-spurigen Autobahn mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 120 km/h und einem Lkw-Überholverbot bei etwa 70.000 bis 75.000 Kfz am Tag." Der persönliche Eindruck der TeilnehmerInnen nach dem Besuch der Strecke scheint zu bestätigen, dass die Strecke gegenwärtig nicht an ihrer Kapazitätsgrenze ist. Bei der Diskussion um den Ausbau sollte daher doch endlich mal eine gesunde Portion Realismus einkehren. "Es ist doch auch ein Wahnsinn, die Riesenbrücken über Brettach-, Jagst- und Gronachtal neu zu bauen!" ist Kreisrätin Beate Braun entsetzt.
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