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15.02.17 –
Zum Start der Messe BioFach 2017 hat Landwirtschaftsminister Christian Schmidt dort eine „Zukunftsstrategie Ökolandbau“ vorgestellt. Die Nachfrage nach Bio steigt weiter. Doch weil die Bundesregierung den Ausbau des heimischen Ökolandbaus seit Jahren verschleppt, muss immer mehr importiert werden. Vier Jahre Landwirtschaftsminister Schmidt waren vier verlorene Jahre für den Ökolandbau. Jetzt kommt er spät mit einer Ankündigung von Förderbeiträgen, die in dieser Höhe nicht den nötigen Aufschwung bringen. Selbst der Bauernverband verlangt ein Vielfaches von Schmidts jetzt angekündigter Mini-Erhöhung der Öko-Förderung. Wir fordern deshalb: In den nächsten zwei Legislaturperioden eine Milliarde extra für den Ökolandbau. Dazu gehört auch, dass 20 Prozent der Agrarforschungsgelder in den Ökolandbau gehen sollten, damit die Alternativen zu Ackergiften gut und wirksam sein können. Das Geld muss aus dem Agrarhaushalt umgeschichtet werden. Öffentliches Geld nur für öffentliche Güter, dazu gehört der Einsatz für sauberes Grundwasser, giftfreie Äcker und eine anständige Tierhaltung. Wir brauchen ein Bundesprogramm Ökolandbau, das nicht chronisch unterfinanziert ist. Die Menschen haben es satt, über nitratverschmutztes Grundwasser zu lesen, weil die ganze Gülle der industrialisierten Massentierhaltung auf die Felder kommt. Sie wollen auch keine Ackergifte wie Glyphosat, die Bienen am Wegesrand mittöten. Ökolandbau ist die nachhaltigste Form der Landwirtschaft. Ökolandbau sichert Artenvielfalt, gute Lebensmittel und schafft Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Um den Ökolandbau um den nötigen Quantensprung voranzubringen, muss die Bundesregierung die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft endlich auch konsequent fördern. Dem, seit mehr als einem Jahrzehnt ungebrochenen Wachstum des Ökomarktes, steht ein immer geringerer Selbstversorgungsgrad gegenüber. Landwirtinnen und Landwirte brauchen verlässliche Leitplanken, um den Schritt der Umstellung zu gehen. Verarbeitung und Handel brauchen funktionierende regionale Wertschöpfungsketten, um umzusteigen. In den Bundesländern zeigen die positiven Entwicklungszahlen, was engagierte Öko-Aktionspläne bewirken können. Wir brauchen auch im Bund kein Nachkleckern, sondern konkrete Öko-Ausbauziele, einen Zeitplan, und vor allem die Bereitschaft, in Aus- und Weiterbildung, Verbraucherkommunikation, Marktentwicklung und in Forschung, Züchtung und ökologische Alternativen zu investieren. Davon profitiert auch die konventionelle Landwirtschaft, die sich nachhaltiger ausrichten will.
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