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Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Pestizid überhaupt. Alleine die schiere Menge ist ein Problem für unsere Ökosysteme. Als Totalherbizid hat es unmittelbaren Einfluss auf die biologische Vielfalt. Wo es angewendet wird, wächst nichts mehr, außer Pflanzen, die gentechnisch verändert worden sind.
Dass sich die EU-Mitgliedsstaaten im heutigen Berufungsausschuss erneut nicht einigen konnten, zeigt eine eklatante Verantwortungslosigkeit. So kann die EU-Kommission nun im Alleingang Glyphosat für weitere zehn Jahre in der EU zulassen. Jetzt droht, dass die Milliardengeschäfte der Agrarindustrie über der Gesundheit und Sicherheit von Mensch und Natur stehen.
Die WHO-Agentur für Krebsforschung stuft Glyphosat als „wahrscheinlich krebserregend beim Menschen“ ein. Das ist ein wissenschaftlich sehr hochwertig besetztes Gremium –das in Deutschland auf erschreckende Art und Weise diskreditiert wurde. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schließt leider viele Studien, die nicht von der Industrie erstellt wurden, aus formalen Gründen aus, obwohl das nichts über die Qualität der Wissenschaft aussagt.
Jetzt stellt sich die Frage, wie wir von den rund 4.000 Tonnen Glyphosat, die jedes Jahr in Deutschland verkauft und eingesetzt werden, herunterkommen. Die Kommission räumt in ihrem Vorschlag die Möglichkeit ein, über Auflagen wie Abstandsregeln und ähnlichem die Anwendung deutlich einzuschränken. Diese Spielräume der Kommission müssen wir nutzen – sinnvoll und gerichtsfest.
Heute Morgen habe ich mit dem mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zum gestern öffentlich gewordenen Vorschlag der EU-Kommission gesprochen. Sie will das hochumstrittene Pflanzenvernichtungsmittel Glyphosat für weitere 10 Jahre in der EU zulassen.
Hier das Audio für euch: https://www.mdr.de/nachrichten/podcast/interview/audio-glyphosat-zulassung-eu-kritik-100.html
Glyphosat ist der meistverwendete Unkrautkiller der Geschichte. Monsanto und andere Hersteller haben die erneute EU-Zulassung des Pflanzenvernichtungsmittels für weitere 15 Jahre beantragt. Die Entscheidung wurde verschoben, weil international starke Zweifel an der Glyphosat-Unbedenklichkeitsbescheinigung der für die Risikoprüfung zuständigen deutschen Behörden aufgekommen sind. Auf dieser Basis darf es keine Neuzulassung geben. Im Gegenteil: Solange Zweifel an der gesundheitlichen Unbedenklichkeit bestehen, muss ein Anwendungsmoratorium für Glyphosat verhängt werden.
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