BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Harald Ebner, MdB

Zulassung für Vogelkiller Imidacloprid stoppen

Eine Studie niederländischer Forscher im renommierten Fachjournal "Nature" belegt deutliche Bestandsrückgänge bei Vögeln als Folge von Umweltbelastung durch das Insektizid Imidacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide. Die neuen Erkenntnisse sind ein Weckruf an die Bundesregierung, die Bedrohung unserer Umwelt durch diese Gifte endlich ernst zu nehmen. Nur wenn wir jetzt handeln, werden unsere Kinder und Enkelkinder noch die Chance haben, Feldlerchen, Rebhühner und Schwalben in freier Natur zu sehen.

10.07.14 –

Eine Studie niederländischer Forscher im renommierten Fachjournal "Nature" zeigt jetzt deutliche Bestandsrückgänge bei Vögeln als Folge von Umweltbelastung durch das Insektizid Imidacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide. Die neuen Erkenntnisse sind ein Weckruf an die Bundesregierung, die Bedrohung unserer Umwelt durch diese Gifte endlich ernst zu nehmen. Nur wenn wir jetzt handeln, werden unsere Kinder und Enkelkinder noch die Chance haben, Feldlerchen, Rebhühner und Schwalben in freier Natur zu sehen.

Wir fordern die Bundesregierung auf, im Sinne des Vorsorgeprinzips die Zulassung der betroffenen Pestizide auszusetzen. Das geltende EU-Moratorium für drei Neonicotinoide und Fipronil muss auf alle Anwendungen ausgeweitet und verlängert werden, bis alle ökologischen und gesundheitlichen Wirkungen der Gifte umfassend untersucht sind. Auch die Bundesregierung darf nicht tatenlos abwarten, bis das Moratorium im kommenden Jahr ausläuft. Umweltministerin Hendricks und Agrarminister Schmidt sind gefordert, Forschungsmittel für die Risikoforschung zu Pestiziden und für alternative Verfahren zur Schädlingsbekämpfung wie den biologischen Pflanzenschutz bereit zu stellen. Vor allem muss der Ökolandbau endlich zum Leitbild der Agrarpolitik werden, da er völlig ohne Vogelkiller wie Neonikotinoide arbeitet.

Das Insektengift Imidacloprid ist nicht nur ein Bienenkiller, sondern raubt auch vielen Vögeln ihre Nahrungsgrundlage. Besonders erschreckend: Bereits relativ niedrige Gewässerbelastungen (von 20 Billionstel Gramm pro Liter) dieses Giftes führen zu deutlichen Bestandsrückgängen.

Wenn Saatgut und Pflanzen ohne Not flächendeckend mit hochwirksamen Giften behandelt werden, die sich in der Umwelt anreichern, ist das weder nachhaltig noch ökonomisch sinnvoll, weil auch viele Nützlinge darunter leiden. Außerdem verstößt es gegen das seit dem 1. Januar 2014 EU-weit verpflichtende Prinzip des Integrierten Pflanzenschutzes, erst bei bestimmten Schadschwellen mit Ackergiften einzugreifen.

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