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Der Super-GAU in Tschernobyl vor 36 Jahren mahnt uns an das bislang schwerste Atomunglück unserer Geschichte. Es ist bedrückend, dass ausgerechnet um diesen Jahrestag die internationale Atomaufsichtsbehörde IAEA vor Ort sein muss, um nach den russischen Kampfhandlungen in der Tschernobyl-Zone und der Besatzung der havarierten Anlage technische Instandsetzungen zu leisten und Strahlenmessungen vorzunehmen. Die nukleare Bedrohung durch Atomanlagen ist weiterhin sehr real und es war großes Glück, dass bisher eine neue Katastrophe im aktuellen Kriegsgebiet ausgeblieben ist. Für das AKW Saporischschja bleibt die Lage weiter ernst.
Putins Angriffskrieg hat uns mehr als deutlich vor Augen geführt, dass selbst für bekannt verseuchte Gebiete, auch nach über drei Jahrzehnten keine letztendliche Sicherheit herzustellen ist. Atomkraft ist mit all ihren Risiken und Folgen für uns nicht beherrschbar. Aktuelle Rufe nach einer Rolle rückwärts beim Atomausstieg verkennen das leider völlig. Neue Zeiten erfordern neue Antworten, statt der überkommenen aus der Mottenkiste. Gerade die politischen Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte haben uns in die fatale Energieabhängigkeit manövriert, aus der wir uns jetzt schnellstens befreien müssen. Nur der konsequente und massive Ausbau der Erneuerbaren Energien kann die EU-Abhängigkeit von russischer Energie und Uranimporten wirklich beenden. Ganz zu schweigen von einem nie auszuschließenden GAU-Risiko und der schon jetzt enormen und ungelösten Herausforderung ein sicheres Endlager für Atommüll zu finden, zu bauen und zu betreiben.
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