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Als Mitglied der Delegation von Bundesumweltministerin Steffi Lemke reise ich zur Weltnaturkonferenz nach Montreal. Von dem Gipfel erhoffe ich mir den dringend nötigen "Paris-Moment" für Naturschutz und Artenvielfalt. Wir brauchen ein klares, unmissverständliches Signal aus Kanada. Die Artenkrise ist eine existenzielle Bedrohung für das Überleben der Menschheit und nicht minder gewaltig als die Klimakrise. "Wenn wir jetzt nicht das Ruder rumreißen und mit der Natur statt gegen sie wirtschaften, dann wird das Zeitalter der Menschen zur kürzesten Epoche der Erdgeschichte", mahnt uns die Frankfurter Erklärung von Wissenschafts- und Nichtregierungsorganisationen, die eindringlich einen Schulterschluss von Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft für natur-positives Unternehmenshandeln fordert.
Um unsere natürlichen Lebensgrundlagen und damit die Lebensqualität kommender Generationen zu bewahren, bleibt nicht mehr viel Zeit. Der Schutz der biologischen Vielfalt ist dafür unverzichtbar. Ich möchte unsere Ministerin dabei unterstützen, ein wirksames Rahmenabkommen für den Schutz der Artenvielfalt zu erreichen. Nötig sind nicht allein mehr Geld für Naturschutz und konkrete Flächenziele, wie 30 Prozent Schutzgebiete an Meer und Land, sondern auch verbindliche Erfolgskriterien sowie effektive Umsetzungs- und Überprüfungsmechanismen.
Für diesen Kraftakt braucht es konsequente Anstrengungen der gesamten Weltgemeinschaft und dazu muss auch Deutschland endlich seine Hausaufgaben machen und Treiber des Artensterbens hierzulande gezielt reduzieren. Dazu gehören der Abbau umweltschädlicher Subventionen, die naturfreundliche Ausrichtung der Agrarförderung und Maßnahmen gegen Flächenfraß und Ressourcenverschwendung. Bau und Beschleunigung von neuen Autobahnen sind dagegen unvereinbar mit Naturschutz- und Klimazielen.
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