Waldbegehung mit Forstamtsleiter Thomas Maier

Welche Baumarten in unseren Wäldern in Zukunft wachsen, mit welchen Herausforderungen und auch Chancen das verbunden ist, war Gegenstand einer gemeinsamen Begehung im Stadtwald von Niedernhall mit Thomas Maier, Forstamtsleiter im Hohenlohekreis, Revierleiter Thomas Schmitt (Kochertal) und Martin Hans (Ingelfingen).

Hohenlohe sei in Baden-Württemberg besonders von Trockenheit durch die Klimakrise betroffen, vergleichbar mit Regionen wie dem Rheintal, so Thomas Maier. Im Jahre 2100 haben wir hier nach Aussagen von Forstwissenschafler*innen Wälder, wie wir sie aus dem Mittelmeerraum kennen.

Für Thomas Maier ist unter anderem eine Vielfalt an Baumarten erforderlich, um den Wald an die klimatischen Veränderungen anzupassen. Während Eiche, Ahorn, Esche, Kirsche, Walnuss, aber auch Elsbeere und Schwarznuss im Niedernhaller Stadtwald gut gedeihen, sind an den Buchen in vielen Bereichen im Hohenlohekreis, deutliche Schäden zu erkennen. Wo sie sich momentan besser hält, zum Beispiel an Hanglagen, ist sie nach wie vor begehrt. Holz wärmt und ist nachhaltiger Rohstoff. Holz im Haus oder Alltagsgegenstände aus Holz seien einfach nur schön und vor allem: verbautes Holz langfristiger CO² Speicher, so Maier.

Holz ist in der Gegenwart und vor allem in der Zukunft ist ein wertvoller, heimischer Rohstoff. Wir müssen Holzverwertung neu denken. In diesem Rohstoff liegt ungeheures wirtschaftliches und ökologisches Potenzial. Neben seinem Wirtschaftsfaktor ist der Wald auch extrem bedeutsam für das Überleben von Arten. Die jung aufwachsenden Buchen sind genetisch wohl auch in der Lage, an den besichtigten Standorten unter neuen Verhältnissen stabil aufzuwachsen. Genetische Variabilität der heimischen Baumarten an deren Arealgrenzen werden für Zukunftsstabilität, auch und gerade bei der Buche sorgen.

Beim Rundgang stellte Revierleiter Thomas Schmitt einzelne Maßnahmen vor, mit denen er den Wald in der Klimakrise stärken möchte. Mit baumartenreichen Wäldern und einer Vitalisierung der Bestände durch frühzeitige Pflege versuchen die Förster klimastabile Wälder aufzubauen. Im Rahmen des Waldbegangs wurden auch Schadensmanagement und Stärkung der Ökologie in stark geschädigten Buchenwäldern besprochen. Erfolgsgarant dafür sind unter anderem gut ausgebildete Fachkräfte, berichteten die Förster. Hohenlohische Waldarbeiter/ -innen stehen leider nicht in dem erforderlichen Umfang zur Verfügung, Stellen wurden in der Verwaltung abgebaut, Forstwirt-Ausbildungsplätze und –einrichtungen aufgelöst. Die vielen anfallenden Arbeiten sind in dem erforderlichen Umfang kaum noch zu stemmen, selbst über die Auftragsvergabe an Unternehmen. Es gilt nun, sich im Bund, aber auch in den Gemeinden, für mehr Ausbildungsplätze und Stellen im Forst stark zu machen.



zurück

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>