Sorge um den deutschen Wein

Die Folgen der Klimakrise machen auch vor dem Weinbau nicht halt. Wassermangel, zu große Hitze, Pilzkrankheiten und steigende Gefahr von Spätfrösten machen den Winzerinnen und Winzern zu schaffen. Auch Kostensteigerungen bei Flaschen, billige Importkonkurrenz und aktuelle Pläne aus Brüssel für notwendige Pestizideinsparungen stellen erhebliche Herausforderungen dar. Um den Weinbau klimaresilient und biodiversitätsfreundlicher aufzustellen, brauchen wir vielfältige Anpassungsmaßnahmen bei Sortenwahl, Bewirtschaftung und Kellertechnik. Pilzwiderständige Rebsorten und Maßnahmen zur Stärkung der Bodengesundheit sind wichtige Bausteine dabei. Die gute Nachricht: die neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten gibt es schon - ganz ohne gentechnische Eingriffe. Und noch besser: sie schmecken auch!

Eine besondere Herausforderung ist der Erhalt landschaftsprägender Steillagen, etwa an Rhein und Mosel, die an vielen Stellen schon aufgegeben wurden. Weinbergmauern und Böschungen sind Hotspots der Biodiversität. Sie bedeuten aber auch viel mehr Arbeit. Durch die vorsichtige Anlage kleinskalierter Querterrassen wird eine Mechanisierung ermöglicht und gleichzeitig Artenvielfalt erhalten. Auch Drohnen können bei der Bewirtschaftung helfen. Wichtig ist auch eine faire Honorierung für die Betriebe, die trotz des enormen Aufwands die Steillagenbewirtschaftung fortführen.

Mit dem JKI beim Steillagenzentrum des DLR-Mosel in Bernkastel-Kues, dem JKI Geilweilerhof, dem Weincampus beim DLR Neustadt/Weinstraße und der Weinakademie an der Hochschule Geisenheim standen zudem Forschungseinrichtungen auf dem Programm. Ein Highlight der Hochschule: Photovoltaik-Module als Schutz vor Sonnenbrand und Hagel im Weinberg, die zugleich auch Energie für Bewässerungsvorsorge und Frostschutz liefern können. Priska Hinz, hessische Umweltministerin, begleitete mich bei meinem Tourtag im Rheingau.

Bedrückend und hoffnungsvoll zugleich war der Besuch im Ahrtal, wo der Wiederaufbau zwei Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe weiterhin eine große Aufgabe ist, auch für die Winzer*innen. Es ist für mich sehr beeindruckend, wie sie trotz aller Widrigkeiten und bestehender Nachwirkungen der Katastrophe mit sehr viel Leidenschaft und Engagement tolle Weine produzieren und mit Aktionen wie „Flutwein“ neue Kundenkreise erschlossen haben.

Die Informationen und Erlebnisse der Reise möchte ich nun in meine politische Arbeit in Berlin mitnehmen.



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