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25.10.12 –
Zur neuen Greenpeace-Studie über die Folgen eines Anbaus von herbizid-toleranten gentechnisch veränderten Pflanzen in Deutschland und der EU erklärt Harald Ebner, Sprecher für Agro-Gentechnik:
Eine neue Studie von Greenpeace straft die Gentechnik-Freunde der Regierungskoalition Lügen: Der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen führt eben gerade nicht zu einem Rückgang von Unkrautvernichtungsmitteln. Ganz im Gegenteil steigt der Einsatz des Pflanzen-Killers Glyphosat auf das bis zu 10-fache, wie in den USA zu beobachten ist. Darüber hinaus entstehen „Superunkräuter“, die nur noch mit anderen, stärkeren Giften bekämpft werden können. Die von Greenpeace vorgelegte Studie des Agrarökonomen Dr. Charles Benbrook zeigt aufbauend auf den Erfahrungen in den USA die erschreckenden Folgen für Deutschland und Europa, falls auch hierzulande Gen-Pflanzen zugelassen werden, die gegen das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat immun sind, das u. a. in den „Roundup“-Produkten von Monsanto enthalten ist.
Schon jetzt gibt es durch den häufigen Einsatz von Glyphosat auch in Europa Unkräuter, die das Mittel in normaler Dosierung überstehen. Diese Unkräuter werden dann mit noch mehr Glyphosat und zusätzlich mit noch gefährlicheren Herbiziden bekämpft. Außerdem ist belegt, dass Glyphosat die Bodenfruchtbarkeit schädigt und inzwischen sogar im Urin von Großstädtern nachweisbar ist.
Ein Berichterstattergespräch des Bundestags-Agrarausschusses hat gestern gezeigt, dass die auf US-Regierungsdaten basierenden Szenarien der Benbrook-Studie auch von den Gentechnik-Befürwortern der schwarz-gelben Regierungskoalition nicht in Frage gestellt werden. Die Koalition und Bundesministerin Ilse Aigner wissen also sehr genau, was Deutschland droht, sollte die aktuell auf EU-Ebene verhandelten Anbauzulassungen für herbizidtolerante Gen-Pflanzen nicht verhindert werden. Aigner muss deshalb jetzt klare Kante zeigen und gemeinsam mit anderen EU-Partnern eine qualifizierte Mehrheit gegen diese Anbauzulassungen herbeiführen. Nur dann kann die EU-Kommission nicht (wieder) allein über die Zulassung entscheiden.
Außerdem muss Aigner sicher stellen, dass ihre Behörden bei der aktuellen Neubewertung der EU-Zulassung von Glyphosat als Pflanzenschutzmittel die zahlreichen Hinweise auf Umwelt- und Gesundheitsschäden durch dieses angeblich „harmlose“ Mittel ernsthaft aufgreifen und sich nicht erneut nur auf die von den Pestizid-Herstellern gelieferten Studien stützen.
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